Dieser Bewuchs die auf dem Ameisenhügel hier im Stadtwald Nabburg zeigt, dass das Ameisenvolk im Sterben ist. Bei einem gesunden Ameisenvolk gäbe es keinen Bewuchs. Das Ameisenvolk dieses Hügels ist soar schon ausgestorben im vergangenen Winter. Weil es mal wieder ein viel zu milder Winter war. Dadurch kommt ihr Stoffwechsel nicht in die Winterruhe.
Der Klimawandel ist also der Grund für ein massives Ameisensterben. Erstens, weil die Winter milder werden. Zweitens, weil die Sommer trockener werden. Daher ist das Ameisensterben vor allem in den vergangenen sechs Jahren so dramatisch gewesen. Trockene Sommer behindern die Nahrungssuche.
Im Landkreis Schwandorf sind die Ameisenstandorte sehr gut kartiert. Daher sind hier die Informationen über das Ameisensterben besonders stichhaltig. Es kommt aber in ganz Deutschland vor. Das Ausmaß des Sterbens ist dramatisch. Etwa die Hälfte aller Ameisen sind gestorben.
Für Nahrungskette wichtig
Hubert Fleischmann bezeichnet das Ameisensterben als eine ökologische Katastrophe. Denn so lästig die Krabbeltierchen sind, so wichtig ist ihre Bedeutung fürs Ökosystem. Sie fressen Baumschädlinge und dienen selbst für Vögel, Eidechsen und anderen Tieren als Nahrungsgrundlage. Hoffnung, dass es besser wird und sich die Bestände erholen, hat Hubert Fleischmann wenig. Er setzt auf die ganz Kleinen. Ameisen mögen das 40-fache ihres eigenen Körpergewichts stemmen können. Aber sich gegen den Klimawandel stemmen, das wird schwer.
(mz)