Erzieherinnen sind pädagogische Fachkräfte, die Kinder erziehen sollen. Dabei bringen Eltern den Erzieherinnen ihrer Kinder ein besonderes Vertrauensverhältnis entgegen – schließlich geben sie ihren Nachwuchs in fremde Hände. Wenn dann etwas passiert, ist das Vertrauensverhältnis dahin. Ein Fall, indem eine Erzieherin die ihr anvertrauten Kinder misshandelt haben soll, wurde heute vor dem Amtsgericht Amberg verhandelt.
Die 57-Jährige wurde beschuldigt, Kinder gezwungen zu haben, Erbrochenes zu essen. Wann genau die Vorfälle passiert sein sollen, lasse sich zwar nicht mehr eindeutig klären, so die Staatsanwältin in ihrem Plädoyer. Dennoch sah sie sie als bewiesen an.
Für den Verteidiger waren die Vorwürfe dagegen Teil einer Hexenjagd gegen seine Mandantin aufgrund ihrer ostdeutschen Herkunft.
Das Gericht teilte die Ansicht der Staatsanwaltschaft und verurteilte die Angeklagte zu einem Jahr und sechs Monaten auf Bewährung und verhängte zudem ein fünfjähriges Berufsverbot sowie eine Geldstrafe in Höhe von 2500 Euro. (kh)