Am heutigen 2. Verhandlungstag im Weidener Totschlagsprozess sind die Nachbarinnen des Angeklagten befragt worden. Die unmittelbare Nachbarin erzählte von den häufigen Streitigkeiten zwischen dem 28-jährigen Syrer und seiner Frau in dem Altenstädter Haus.
Die Minuten nach der Tat seien dramatisch gewesen. Der Mann habe um Hilfe gerufen, weil er seine Frau erstochen habe. Die Bewohner des Hauses wurden von ihm aus dem Schlaf geklingelt und halfen teilweise bei der Reanimation der jungen Frau. Diese seien aber vergeblich gewesen. Am Morgen des 23. Januars dieses Jahres um 4 Uhr 1 wurde durch die gerufenen Sanitäter die Reanimation eingestellt.
Laut Verteidiger Franz Schlama spricht das Nachtatverhalten seines Mandanten dafür, dass er die Tat bereue. Dieser habe geweint, seinen Kopf gegen die Wand geschlagen und sich dabei gefragt, was er getan habe. Die Verteidigung geht von einem minderschweren Fall des Totschlags aus.
Eventuell soll noch eine Zeugin nachgeladen werden, die mit dem Angeklagten zusammengearbeitet hat. Die Befragung könnte Rückschlüsse darüber geben, wie der Angeklagte auf Kritik in der Arbeit reagiert und wie hoch oder niedrig seine Aggressionsschwelle ist.
Der Prozess wird am Montag fortgesetzt. (tb)