Am heutigen Dienstag, den 26.04.2016, jährt sich die Explosion des Atomkraftwerkes in Tschernobyl zum 30. Mal. Bis heute ist es eine der größten nuklearen Katastrophen weltweit. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass 8000 Menschen durch den Unfall ums Leben kamen. 400.000 Menschen mussten evakuiert werden und konnten bis heute nicht in ihre Heimat zurückkehren.
Am 26.04.1986 wurde unter der Leitung von Anatoli Stepanowitsch Djatlow im Kernkraftwerk Tschernobyl ein vollständiger Stromausfall simuliert. Dieser sollte beweisen, dass mit einer Abschaltung des Kernreaktors dennoch genügend Strom produziert werden könnte.
Während des Versuchs wurde gegen viele Sicherheitsvorschriften verstoßen, der Kernreaktor selbst erfüllte ebenfalls nicht alle Sicherheitsbestimmungen. Eine Fehlentscheidung des Personals führte dazu, dass der Reaktor überkritisch reagierte – das heißt, er steigerte die Kernschmelze von selbst und war nicht mehr regelbar. Gegen 1:23 Uhr explodierte Block 4 des Kernkraftwerkes.
Das hochgifitge Cäsium-137 trat aufgrund der Katastrophe damals aus und stieg in die Luft auf. Die Cäsiumwolken verteilten sich über ganz Europa. Am ersten und zweiten Mai gelangte sie nach Deutschland, wo durch heftigen Regen das Cäsium auch auf den Boden niederging. Bis heute sind die Böden vor allem im Süden Bayerns belastet. Jährlich werden viele geschossene Wildschweine entsorgt, weil sie den zulässigen Cäsiumwert überschreiten.
Auch Pilze sind nach wie vor belastet.
Seit 1991 gibt es eine Hilfsorganisation aus dem Landkreis Schwandorf, die „Aktion Tschernobyl Pfreimd e.V.“. Bis heute werden Hilfsgüter in die betroffenen Gebiete gebracht, vor allem Menschen in und aus der Ukraine werden unterstützt. Jährlich macht sich ein Konvoi an ehrenamtlichen Helfern auf die Reise in die Ukraine mit medizinischen Geräten und Einmalartikeln. (eg)