Der Demografische Wandel ist mehr als ein bloßer Ausdruck – er ist Realität. Und die kann manchmal ganz schön bitter sein. Und zwar dann, wenn wegen fehlenden Kindern die Schulen aus den Dörfern und Märkten verschwinden. Auch heute am letzten Schultag des Schuljahres verschwinden wieder Schulen von der Landkarte. So hieß es heute bei der Mittelschule Neukirchen-Königstein Abschied nehmen. Und das nicht nur von den Mitschülern und Lehrern – sondern von der ganzen Schule. Denn dort war der wirklich allerletzte Schultag.
Und der letzte Schultag wirkte zunächst ganz normal – und wurde von den Mittelschülern wohl gleichermaßen herbeigesehnt, aber auch gefürchtet. Herbeigesehnt, weil danach sofort die großen Sommerferien begannen und gefürchtet, weil es zuvor auch Zeugnisse gab. Bei der Mittelschule in Neukirchen – Königstein in der Oberpfalz mischte sich zu den Gefühlen aber noch eine weitere: Wehmut.
Denn am letzten Schultag des Jahres gab es für die verbliebenen 27 Acht- und Sechstklässler zwar wie üblich noch Zeugnisse – ihr Zeugnis für das nächste Schuljahr müssen die Schüler in einer anderen Schule entgegen nehmen. Denn mit dem letzten Schultag ist die Mittelschule Geschichte. Denn sie löst sich wegen Schülermangels auf. Der Schulverbund beschloss die Auflösung. Künftig müssen die Mittelschüler damit die Schulen in Auerbach und Sulzbach-Rosenberg besuchen.
Auch für Schulleiter Uwe Gaube wird das neune Jahr ein Umstellung. Denn ab da ist er nur noch für zwei Schulen zuständig – für die Grundschulen in Königstein und Edelsfeld. Denn die Mittelschule-Neukirchen ist ab sofort Geschichte. (nh)