Man könnte auch sagen: Das musste ja so kommen! Alles knochentrocken nach einem extrem regenarmen Frühjahr, da genügt der geringste Anlass, um einen Waldbrand auszulösen. So ist es dann passiert gestern am späten Abend: In einem Waldstück in der Nähe von Pudermühle bei Waldsassen hat sich ein Brand entzündet und über etwa zwei Hektar ausgebreitet. Der erste glückliche Zufall dabei: Es war gegen 21.30 Uhr, also noch nicht ganz dunkel. In einer nahegelegenen Ortschaft haben Leute die Rauchwolken bemerkt und die Feuerwehr verständigt. Dann aber war die Brandstelle für die Einsatzkräfte schwer zu finden in diesem abgelegenen Waldwinkel, das Feuer hat sich lediglich am Boden ausgebreitet. Hätte der Wind stärker geweht, wäre es wohl viel schlimmer gekommen, wie der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Waldsassen, Hermann Müller, zu bedenken gibt.
Dann nämlich hätte sich das Feuer auf die Baumkronen ausdehnen und rasend schnell ausbreiten können. Der Brandbekämpfung entgegengekommen ist auch die tätige Mithilfe zahlreicher Landwirte, die mit Traktoren und Gülleanhängern die Versorgungskette mit Löschwasser lückenlos aufrecht erhalten haben in dem ansonsten unzugänglichen Gelände. So ging alles noch ziemlich glimpflich ab.
Das weiß auch der Leiter des Forstbetriebes Waldsassen, Gerhard Schneider, zu schätzen. Die Schadenssumme am Wald samt den Folgekosten könnten sich auf 12 000 bis 15 000 Euro belaufen. Viel wichtiger aber sei, dass die Löschmannschaften das Feuer schnell in Grenzen gehalten haben.
Was den Brand ausgelöst hat ist noch völlig im Unklaren. In Frage kommen dafür viele Faktoren. Die extreme Trockenheit jedenfalls hat eine ideale Basis für das Feuer geschaffen. Da genügt ein durch Waldarbeiten ausgelöster Funken, einen Glasscherbe mit Lupeneffekt, eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe.
Ein Waldbrand also mit einem relativ glücklichen Ausgang, schon mal weil die Löschkräfte schnell und effizient reagiert haben. Einige waren noch den Tag über am wasserspritzen, um immer wieder aus dem Boden aufflackernde Flammen unter Kontrolle zu halten und zu löschen.