Bei einem Herzinfarkt muss zur Rettung alles recht schnell gehen. Aber man muss sich auch mal Zeit nehmen, und zwar wenn es um die Fortbildung geht zu diesem Thema. Und genau damit haben sich jetzt Ärzte und Rettungskräfte beschäftigt, die im Weidener Herzinfarkt-Netz eingebunden sind, das es nun seit zwei Jahren gibt. Da war auch ein Erfahrungsaustausch fällig.
Dieser Netzverbund zielt kompakt auf eines hin, nämlich im Fall eines Herzinfarkts in diesem Rennen gegen die Uhr die Nase möglichst vorne zu behalten. Jede Sekunde zählt. Der Zeitgewinn besteht hier im Wesentlichen darin, dass schon gleich vor Ort über ein Zwölfkanal-EKG die aktuellen Patientendaten an die Klinik direkt übermittelt werden. Dort können schon mal die individuell ausgerichteten Vorbereitungen getroffen werden. Ein immenser Zeitgewinn.
Angemahnt wurde eine gewisse Überzeugungsarbeit. Und zwar was die Einsicht der Notärzte angeht, diese EKG-Übertragung unbedingt durchzuführen, entgegen der Einstellung „Ich weiß das ja wohl besser“.
Überzeugungsbedarf besteht zudem im Bewusstsein der Öffentlichkeit ganz allgemein. Es ist und bleibt nämlich unabdingbar, auch bei den geringsten Symptomen einen Notruf abzusetzen. Lebensrettend kann somit auch sein, sich die Symptome zu verinnerlichen. Und die machen sich in der Hauptsache bemerkbar durch Schmerzen im Brustkorb, die in den ganzen Oberkörper oder bis in den Unterkiefer ausstrahlen können. Atemnot, Übelkeit und ein Schwächegefühl sind unter anderem weitere alarmierende Anzeichen.