Mi, 08.01.2025 , 00:59 Uhr

Amberg

Hintergründe zum Treffen Omas gegen Rechts

In Amberg soll es bald eine Ortsgruppe Oma gegen Rechts geben. Pünktlich zum Bundestagswahlkampf. Dabei soll die Gruppe nicht gegen bestimmte Parteien Stimmung machen. Es geht um mehr Toleranz, um unsere Demokratie.

Diese Bilder sind fast ein Jahr alt. Tausende Menschen zeigen in Amberg Flagge gegen den Rechtsextremismus. Nicht nur hier oder in Weiden, in ganz Deutschland sind Menschen auf die Straße gegangen, um für Toleranz, für Menschenrechte und letztlich für die Demokratie einzustehen. Die Euphorie ist allerdings etwas verpufft. Die Proteste sind eingeschlafen, die Polarisierung in der Gesellschaft greift immer tiefer, in Teilen rechtsextreme Parteien legen in Umfragen zu. Corinna Söllner will dagegen etwas machen – und will in Amberg Teil der Vereinigung Omas gegen Rechts werden.

Um die demokratischen Werte zu schützen, will sie sich am Samstag um 17 Uhr im Casino mit Gleichgesinnten zusammentun. Seit 2017 gründen sich in immer mehr Städten Deutschlands, Österreich, der Schweiz und Südtirol Omas-gegen-Rechts-Gruppen. Mehr als 30.000 Mitglieder sind laut eigener Website schon dabei. In Amberg schiebt das Bündnis für Toleranz und Menschenrechte bei der Gruppengründung mit an.

Rechtsextreme Straftaten nehmen zu

Bei Omas gegen Rechts dürfen nicht nur Omas mitmachen. Erlaubt ist jeder, der sich mit den Werten identifizieren kann und die Demokratie stärken will. Die Gruppierung richtet sich auch nicht speziell gegen die AfD.

Es soll darum gehen, Spaß dabei zu haben. Daher auch der Name. Und, auch das stellt Hanna Regina Uber nochmal klar: Es soll nicht um rechte Politik gehen, sondern um Rechtsextremismus. Fast 10.000 rechtsextreme Straftraten sind im ersten Halbjahr 2024 deutschlandweit registriert worden, 3000 mehr als im ersten Halbjahr 2023. Gegen diesen Trend formieren sich nun auch in Amberg die Omas gegen Rechts.

(mz)

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