In der Kinderkrippe St. Sebastian in Amberg beginnt der Tag für die 20 Kinder um sieben Uhr. Die kleine Virginia ist eines von sechs Kindern, die dort inklusiv betreut werden. Sie ist zweieinhalb Jahre alt, noch im Mutterleib kam dann die Diagnose Gehirnblutung durch einen Gendefekt. Nur das Kleinhirn ist erhalten.
Keine Gefühlsregung, Ernährung durch Sonde – die Ärzte machten den Eltern wenig Hoffnung. Doch Virginia macht Fortschritte, zwar kleine, aber jeder noch so kleine Schritt macht Hoffnung.
Sie reagiert auf vertraute Stimmen, möchte mitreden. In der Krippe erhält Virginia eine eins zu eins Betreuung, die für sie da ist.
Lachende Kindergesichter und strahlende Augen, die Freude haben am gemeinsamen Spielen. Wäre ihnen aufgefallen, ohne es zu wissen, dass hier Kinder mit und ohne Handicap zusammen sind? Das Konzept, das der integrative Kindergarten St. Sebastian in Amberg verfolgt, geht auf. Es ist inklusiv. Heißt: In jeder Gruppe sind auch Kinder mit Handicap.
Kinder sind eben Kinder. Sie nehmen jeden, wie er ist. Denn wie sagte schon Richard von Weizsäcker: „Glück empfinden zu können, ist eine Fähigkeit, die Menschen mit und ohne Behinderung verbindet.“ (sd)