Ein Selfie mit Maximilian Krah – für Pia etwas ganz Besonderes. Krah ist kein Sänger, kein Schauspieler, kein Sportler. Aber doch locken er und seine Partei, die AfD, gestern auch erstaunlich viele junge Menschen in die Oberpfalzhalle nach Schwandorf. Junge Menschen, teilweise mit Springerstiefel ähnlichen Schuhen gekleidet. Junge Menschen, die die AfD vor allem aus sozialen Netzwerken wie Tiktok kennen.
1000 Besucher sind in der Oberpfalzhalle. Mit Deutschlandfahnen feiern sie die AfD. Und die AfD legt den Finger in die Wunde. Die Partei zeichnet ein Bild, das Deutschland am Abgrund sieht – in vielen Bereichen wie Energie, Migration und Gesundheit.
Drei Direktkandidaten aus der Oberpfalz stellen sich mit einer kurzen Rede vor. Nur Reinhard Mixl fehlt aufgrund einer Augen-OP. Er wird kurz zugeschaltet. Manfred Schiller aus dem Wahlkreis Weiden-Tirschenreuth macht den Anfang. Er wirft dem Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz vor, bei der AfD nur abzuschreiben, spricht davon, dass die meisten Migranten nur in die Sozialkassen Deutschlands einwandern würden – und hat kein Problem mit dem selbst innerhalb der AfD äußerst umstrittenen Maximilian Krah.
Krah will mehr deutsche Kinder
Peter Boehringer aus dem Wahlkreis Amberg-Neumarkt gehört zum Bundesvorstand der AfD. Auch er hetzt gegen die etablierten Parteien – und verbreitet Verschwörungstheorien. So leugnet er den menschgemachten Klimawandel.
Themen, die die AfD immer wieder besetzt: Migration, Energie, Gesundheitsversorgung. Und: Der Ukraine-Krieg. Kein Wort über den brutalen Angriff, die völkerrechtswidrige Invasion Russlands. Stattdessen unterstellt Krah den deutschen Politikern Kriegstreiberei.
Die AfD will das traditionelle Familienbild fördern. Krah kritisiert den Geburtenrückgang in Deutschland und fordert junge Menschen auf, zu heiraten und Kinder zu kriegen.
Die zahlreichen jungen Menschen in der Oberpfalzhalle wie Pia haben also nicht nur Seflies an diesem Abend von Maximilian Krah bekommen, sondern auch einen Lebensratschlag.
(mz)