Langsam aber sicher bekommt die Windkraft in Bayern Aufwind. Nachdem lange Flaute beim Ausbau herrschte, zwingt der Bund die Länder und Kommunen nun zum Handeln: rund zwei Prozent der Landesfläche müssen für Windkraft zur Verfügung gestellt werden. Um diese Vorgabe einzuhalten, hat heute der Regionale Planungsverband Oberpfalz Nord getagt – denn auch in der Oberpfalz muss die Windkraft angekurbelt werden.
Potenzialanalyse der Regierung der Oberpfalz vorgestellt
Aktuell sind nur 0,1 % der Fläche in der nördlichen und mittleren Oberpfalz für Windräder ausgeschrieben – und davon wird nicht einmal alles genutzt. Grundsätzlich geeignet wären aber 12 bis 20 %, so eine Potenzialanalyse der Regierung der Oberpfalz. Diese 0,1 % müssen nun steigen – und zwar, weil der Bund die Windkraft ankurbeln will. Die Vorgaben des neuen Wind-am-Land-Gesetzes sehen so aus: Bis 2027 muss 1,1 % der Landesfläche für Windkraft ausgewiesen werden, bis 2032 1,8 %.
Regionalplan in Arbeit
Deshalb ist der Regionale Planungsverband Oberpfalz Nord, der für die Gebiete von Schwandorf bis Tirschenreuth zuständig ist, nun am Zug: Er muss einen Regionalplan aufstellen und Vorranggebiete für die Windkraft ausweisen. Bei der Aufstellung dieses Regionalplans spielen viele Kriterien eine Rolle: Rechtliche Vorgaben, wo Windräder gebaut werden dürfen genauso wie die Windstärke in den verschiedenen Regionen. Bei letzterem, der Windstärke, sei die nördliche Oberpfalz grundsätzlich sogar überdurchschnittlich gut geeignet, so Axel Koch von der höheren Landesplanungsbehörde der Regierung der Oberpfalz: „Wir haben günstige Windbedingungen im Osten und Westen und eine nicht zu dichte Besiedlung.“
Vorbehalte gegen Windkraft
Kommunen haben allerdings auch Vorbehalte, sie befürchten zum Beispiel, dass ihre Landschaft verschandelt würde oder dass die Entwicklung neuer Wohngebiete beeinträchtigt werden könnte. Die festgelegten 1,8 % Fläche für Windräder auszuweisen, wird also voraussichtlich mit vielen Diskussionen verbunden sein. Die Kommunen sind deshalb aufgerufen, selbst geeignete Flächen festzulegen und der Regierung der Oberpfalz vorzuschlagen. Etwa die Hälfe hat das bereits getan. Es besteht also noch Gesprächsbedarf mit den Kommunen – diese Gespräche sollen voraussichtlich bis Herbst kommenden Jahres so weit abgeschlossen sein, dass ein erster Plan aufgestellt werden kann.
(az)