Di., 18.02.2025 , 12:54 Uhr

Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg

Mitfahrbänke: Gute Idee trifft auf mangelnden Anklang

Fünf sogenannte Mitfahrbänke stehen in Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg. Mit ihnen sollen vor allem Senioren mobil bleiben, indem sie von Autofahrern mitgenommen werden können. Doch die Idee kommt nicht so gut an, wie erhofft.

Die Mitfahrbänke in Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg sollten eigentlich eine praktische Alternative für Menschen ohne Auto sein. Doch das Konzept kämpft mit Herausforderungen: Kaum jemand wartet dort, und wenn doch, bleibt die erhoffte Mitfahrgelegenheit oft aus. Woran liegt das?

Eine Idee mit Potenzial

Fünf Mitfahrbänke gibt es in Neukirchen. Wer dort Platz nimmt, kann mit einem Schild sein Wunschziel angeben und darauf hoffen, dass ein Autofahrer anhält. Eine umweltfreundliche, unkomplizierte Lösung für kurze Strecken. Vor allem für Senioren sollen die Mitfahrbänke eine Erleichterung bieten, doch eigentlich kann und soll sie jeder nutzen, meine Gertraud Kasper. Die ehemalige Seniorenbeauftragte der Gemeinde hat die Mitfahrbänke vor einigen Jahren angestoßen. Über den mangelnden Anklang ist sie enttäuscht.

Warum bleiben Autofahrer nicht stehen?

Eines der größten Probleme sieht Kasper im fehlenden Vertrauen. Die Menschen im Ort würden sich nicht gut genug kennen. Einen Fremden mitzunehmen oder von einem Unbekannten mitgenommen zu werden, ist für viele eine Hürde. So kommt es auch vor, dass Autofahrer stehen bleiben, Mitfahrer dann aber trotzdem nicht einsteigen wollen. Bekanntere Neukirchner hätten da weniger Schwierigkeiten. Eine mögliche Lösung könnte sein, ortsbekannte und vertrauenswürdige Autofahrer mit Aufklebern auf den Scheiben auszuweisen. Anderswo sei dies schon erfolgreich angenommen worden.

Trotzdem kommt dazu, dass viele Autofahrer gar nicht wissen, wie die Mitfahrbänke funktionieren oder dass es sie überhaupt gibt. Noch sind sie in Deutschland nicht weit verbreitet. Um das zu ändern, bräuchte es mehr Aufklärung und vielleicht noch ein paar mehr Mitfahrbänke in anderen Orten. Gertraud Kasper bleibt trotzdem hoffnungsvoll: Auch wenn sich die Nutzung der Bänke in Grenzen hält – einige Menschen kennt sie, die regelmäßig von ihnen profitieren. Wertvoll seien die Bänke also allemal für Neukirchen. Und in Zukunft könnten diese ja vielleicht doch wieder etwas mehr Anklang finden.

(sb)

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