Im August bot der Katharinenfriedhof in Amberg ein erschütterndes Bild. Laternen, Grabdekorationen und sogar Soldatengäber hatten Diebe in einer Nacht- und Nebelaktion gestohlen oder verwüstet. Die Verbrecher hatten einen Schaden in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro angerichtet. Während Soldaten und Freiwillige den Friedhof mühsam wieder in Ordnung brachten, arbeitete die Polizei im Hintergrund fieberhaft an den Ermittlungen. Nun haben sie Erfolg zu verzeichnen: Eine mutmaßliche Diebesbande aus Osteuropa konnte identifiziert werden.
Die Serie von Diebstählen beschränkte sich nicht nur auf Amberg. Bereits zuvor hatten die Diebe auch Friedhöfe in Vohenstrauß und später in Wiesau heimgesucht. Ziel war vor allem das Buntmetall der Gräber, dessen Schrottwert häufig nur im einstelligen Eurobereich pro Kilogramm liegt. An den Ermittlungen beteiligt waren die Kriminalpolizeien Amberg und Weiden, die Polizeiinspektionen Tirschenreuth und Wiesau, sowie die Verkehrspolizei Weiden. Andreas Schieder, der Leiter der Kriminalpolizei Weiden, lobt vor allem die gute Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Stellen und die Mithilfe der Öffentlichkeit.
Ein Tipp brachte den Stein ins Rollen
Ein wichtiger Hinweis für die Ermittler war bereits vor der ersten Tat in Vohenstrauß eingegangen. Durch eine aufmerksame Person aus der Bevölkerung konnte die Polizei ein verdächtiges Fahrzeug kontrollieren. Nachdem der Diebstahl bekannt wurde, standen die Insassen des Fahrzeugs schnell im Fokus der Ermittlungen. Nach der letzten Tat in Wiesau konnte die Polizei im Rahmen einer Schleierfahndung die Bande schließlich festnehmen. Einer der Verdächtigen befindet sich nun in Untersuchungshaft, während die Ermittlungen weiterlaufen.
Auf die Verdächtigen könnten Anschuldigungen des Hausfriedensbruchs, der Störung der Totenruhe und des Vergehens des Schweren Bandendiebstahls zukommen. Begleitet werden die Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft Weiden.
(sb)