Was lange währt wird endlich gut oder gut Ding will Weile haben. Solche Sprichworte gibt es zu Hauf und sind auch oft zu hören. Zutreffend sind sie für ein Ereignis aus der Welt der Finanzen, das heute in Weiden angekündigt wurde. Die Volksbank Nordoberpfalz, die Raiffeisenbank Weiden und die Raiffeisenbank im Stiftland wollen fusionieren. Es ist nicht der erste Anlauf der Volksbank Nordoberpfalz sich mit einem Partner zusammen zu tun. Dafür aber der strategisch vielversprechendste.
Der Druck zu größeren Einheiten ist in der Bankenbranche schon länger vorhanden, nimmt sogar noch weiter zu. Nachdem die Fusion der Volksbank mit der Volks- und Raiffeisenbank Amberg wieder abgeblasen wurde, wird der jetzt geplante Zusammenschluss als Ideallösung präsentiert. Fusionsbedingte Kündigungen soll es nicht geben und auch alle 50 Filialen sollen erhalten bleiben.
Zwei Besonderheiten hat der Fusionspartner aus dem Stiftland im Gepäck. Das traditionelle Warengeschäft, vor allem für Kunden aus der Landwirtschaft, und vier Filialen in Tschechien mit interessanten Zukunftsperspektiven.
Mit einer Bilanzsumme von 2,4 Mrd Euro wäre die neue Bank die Nr. 2 der Genossenschaftsbanken in der Oberpfalz. Aber, und das betonten alle Vorstände unisono, Größe ist nicht alles. Vielmehr müsse Effizienz und Kundennutzen im Vordergrund stehen. Und hier habe man nach wie vor den Mittelstand, die Landwirtschaft und Privatkunden im Fokus.
Der Fahrplan sieht nun vor, das bis Ende des Jahres alle Details der Fusion ausgearbeitet werden. Und im Frühjahr 2017 geht es dann in die Vertreterversammlung. Die Eigentümer der Banken, die Genossen, müssen dem ganzen nämlich auch noch zustimmen. Das dieser auch regionalpolitisch überaus sinnvoll erscheinenden Fusion die Zustimmung verweigert wird, ist allerdings eher unwahrscheinlich. Wie die neue Bank heißen soll steht übrigens noch nicht fest. Hier werden erstmal Vorschläge gesammelt. (cr)