Hilferufe von psychisch Erkrankten verhallen in der nördlichen Oberpfalz teils ungehört weil keine Therapeuten da sind. Das hat der Sozialpsychatrische Dienst Nordoberpfalz heute in einem Pressegespräch in Weiden angeprangert. Psychische Erkrankungen seien ohnehin kein großes Thema in der Öffentlichkeit, sie würden oft verdrängt und unzureichend oder gar nicht behandelt. Ein Grund dafür sei der Mangel an psychotherapeutischen Angeboten in Folge eines zu knapp bemessenen Verteilungsschlüssels der Kassenärztlichen Vereinigung. Etwa 50 Psychotherapeuten für eine Stadt wie Regensburg, 10 Therapeuten für eine Stadt wie Amberg und 5 für einen ländlichen Kreis wie Tirschenreuth – diese Vorgabe reiche bei Weitem nicht.
Denn überlaufene Beratungsstellen, monatelange Wartezeiten hätten zur Folge, dass sich die Krankheit verfestigt, die Behandlung deutlich teurer wird und oft negative Folgen für Familie und/oder Beruf entstehen. Politik, Versicherungsträger und Verbände sind die Adressaten dieses Appells, sie müssten in Zukunft Sorge für ausreichende Therapiemöglichkeiten tragen.