Am Dienstagnachmittag ist in Regensburg der Prozess um den Tod der 26-jährigen Maria Baumer aus dem Landkreis Schwandorf vorerst zu Ende gegangen.
Lebenslang wegen heimtückischen Mordes und aus niedrigen Beweggründen, so lautete das Urteil des Landgerichts unter Vorsitz von Michael Hammer gegen den 36-jährigen Christian F. Nach 14 Wochen spektakulärer Verhandlung und mehr als acht Jahren nach dem Tod Maria Baumers ist ihr Verlobter schuldig gesprochen worden. Es war keine leichte Entscheidung für die Richter und Schöffen, eindeutige Beweise gab es nämlich nicht, aber eine Reihe schwerwiegender Indizien. Doch am Ende hätten die Puzzlesteine ein eindeutiges Gesamtbild ergeben, so Hammer.
Durch ihre Summe der Indizien sei die Täterschaft problemlos zu objektivieren, hatte auch Oberstaatsanwalt Thomas Rauscher im Prozessverlauf betont. Er hatte ebenfalls Lebenslänglich für den „heimtückischen Mörder“ beantragt. Genau wie die juristischen Vertreter der Familie Baumer. Anders dagegen die Verteidigung, die von einem „blöden Unfall“ gesprochen hatte. Maria Baumer hätte selber eine falsche Medikamentendosis eingenommen, aus Panik und Furcht habe der Angeklagte lediglich ihre Leiche verschwinden lassen und seine Verlobte als vermisst gemeldet. Daher Freispruch!
Das Gericht folgte dieser Argumentation nicht. Es zeigte sich zweifelsfrei von der Schuld des ehemaligen Verlobten überzeugt und stellte zudem noch die besondere Schwere der Schuld fest. Das heißt, der zu lebenslänglich Verurteilte kann nicht vorzeitig aus der Haft entlassen werden. Allerdings ist das Urteil noch nicht rechtskräftig. Die Verteidiger hatten in den vergangenen Wochen eifrig Revisionsgründe gesammelt. Der Fall Maria Baumer kann also heute noch nicht abgeschlossen werden.
(gb)