Eine Zollfahndung ist am Wochenende in Schwandorf offenbar außer Kontrolle geraten. Die Beamten haben drei Schüsse im Schwandorfer Bahnhof abgefeuert, wie heute bestätigt worden ist. In der Stellungnahme des Hauptzollamtes Regensburg hieß es, man habe damit einen flüchtenden Verdächtigen vor dem Zugverkehr warnen wollen.
Am Samstag wurde demnach der Zug von Prag nach München von Zollbeamten des Hauptzollamtes Regensburg kontrolliert. Laut Aussage des Hauptzollamtes saß darin ein Deutscher, der verdächtigt wurde, Drogen mitzuführen. Die Beamten hätten geplant, dem Verdacht im Schwandorfer Bahnhof nachzugehen. Als der Zug hielt, sei der Verdächtige ohne Vorwarnung aus dem Zug gesprungen und über die Gleise weggelaufen, so der Zoll. Die Beamten hätten die Verfolgung aufgenommen und versucht, den Flüchtigen durch laute Zurufe zu stoppen. Da man befürchtet habe, der Verdächtige würde von einem einfahrenden Zug erfasst werden, hätten die Beamten dann drei Alarmschüsse abgegeben, so die offizielle Erklärung. Auch darauf habe der Flüchtige nicht reagiert. Die Beamten hätten ihre Verfolgung dann abgebrochen, um sich nicht selbst zu gefährden.
Die Beamten konnten im Zug noch die Personalien des Flüchtigen feststellen. Durch die Schüsse wurde laut Zoll-Sprecher Michael Lochner weder jemand verletzt, noch entstand Sachschaden. Die Ermittlungen dauern an. (eg)