Lebende Äste – Wir sind zu Besuch in der Phasmiden Hobbyzucht von Raphael Bauer aus Wiesau.
Man muss schon ziemlich genau hinschauen, um sie im Terrarium zu finden. Durch ihre perfekte Tarnung sind sie nicht leicht auszumachen. Doch beim längeren Betrachten erkennt man einen kleinen Unterschied zwischen Pflanze und Tier. Die Phasmiden haben es sich quasi zur Lebensaufgabe gemacht, wie Blätter und Äste auszusehen – und sich wie sie zu verhalten. Bläst man leicht ins Terrarium bewegen sich nicht nur die Brombeerblätter, die als Futter dienen, sondern auch die Stab- und Gespenstschrecken. Schließlich wollen sie vermeiden vom vermeintlichen Feind entdeckt zu werden.
Weltweit wurden bis jetzt etwa 3.000 Arten der Phasmiden entdeckt, die meisten von Ihnen sind im asiatischen Raum beheimatet. In Europa sind bislang nur 17 Arten heimisch. Raphael Bauer züchtet derzeit 13 verschiedene Arten. Er investiert viel Zeit und Liebe in die Züchtung. Denn es ist nicht leicht, die Eier der Tiere von ihrem Kot zu unterscheiden. Phasmiden können sich übrigens ungeschlechtlich vermehren und legen etwa ein Ei pro Tag.
Je nach Art dauert die Brutzeit zwischen wenigen Monaten und einem Jahr. Alle paar Tage besprüht Raphael Bauer die Eier mit Wasser, um sie ausreichend mit Flüssigkeit zu versorgen.
Genauere Informationen rund um die Hobbyzucht finden Sie hier. (ms)