Nach einer Odyssee wieder zurück in der Heimat – die Sulzbach-Rosenberger Tora-Rolle kehrt für ein Jahr zurück in die Synagoge, für die sie angefertigt wurde. Der Rabbiner Elias Dray entdeckte die Tora-Rolle in der Amberger Synagoge. Datiert ist sie auf das Jahr 1792/93, geschrieben wurde sie für die Synagoge in Sulzbach-Rosenberg.
Die Tora-Rolle war in einem so desolaten Zustand, dass sie in Israel restauriert hätte werden sollen. Doch das hätte mehr als 40.000 € gekostet und so fasste man den Entschluss: Sie soll wieder zurück in die Oberpfalz und dort geschützt in einer Vitrine ausgestellt werden.
Der Überraschungsfund ist ein bedeutender. Die Tora-Rolle ist eine der ältesten in Süddeutschland, sie überlebte gleich zwei Unglücke. Einmal den Stadtbrand in Sulzbach im Jahr 1822, außerdem die Reichspogromnacht am 9. November 1938.
Ein Jahr lang wird die Tora-Rolle in Sulzbach in einer Ausstellung zu sehen sein, dann wird sie wieder zurück nach Amberg gebracht. Dort wurde sie ab dem Jahr 1934 gelagert. Aus ihr vorgelesen wird nicht mehr, dafür ist ihr Zustand zu schlecht.
Die Tora beinhaltet die fünf Bücher Mose. Sie ist der erste von fünf Teilen der hebräischen Bibel. Dreimal in der Woche wird aus ihr gelesen. (eg)