Rechtsextreme Gruppierungen nutzen zunehmend Sportclubs als Tarnung, um junge Menschen anzusprechen und neue Mitglieder zu rekrutieren – darauf hat der Bayerische Verfassungsschutz aufmerksam gemacht. Diese sogenannten „Active Clubs“ breiten sich deutschlandweit aus. Einer von ihnen, der „Active Club Nordgau“ ist vor allem in Weiden aktiv. Der Weidener Stadtrat will dagegen jetzt vorgehen, auf Antrag der Fraktion der Grünen.
Mindestens vier Fitnessstudios in Weiden sollen regelmäßig von Mitgliedern des Clubs genutzt werden. Ziel des Antrags ist es, den rechtsextremen Gruppen ihre Treffpunkte zu entziehen. Die Grünen schlagen vor, in den Dialog mit Fitnessstudiobetreibern zu treten, um diese für die Problematik zu sensibilisieren und Extremisten künftig den Zugang zu verwehren.
Diskussionsbedarf im neuen Jahr
Als ersten Schritt hat der Stadtrat nun eine Beschlussvorlage verabschiedet, die den Versand eines entsprechenden Schreibens an die Fitnessstudio-Betreiber vorsieht. Dieser Schritt fand breite Zustimmung, allerdings gab es auch sechs Gegenstimmen. Mitglieder der AfD oder der Bürgerliste bemängelten, dass es praktisch nicht möglich sei, sich in die Geschäfte und Verträge der Studios einzumischen. Dem AfD-Stadtrat und Bundestagsabgeordneten Manfred Schiller sei das Problem der Active Clubs außerdem gar nicht bekannt gewesen.
Neben der Diskussion um die Active Clubs stand ein weiteres Thema auf der Agenda: die Ganztagsbetreuung in Weiden. Die CSU-Fraktion sieht Handlungsbedarf und forderte eine Überprüfung der bestehenden Angebote. Sie kritisierte, dass diese in der Stadt nicht ausreichen würden. Andere Parteien wie die SPD widersprachen jedoch und argumentierten, dass es aktuell keine Engpässe gebe. Ein Beschluss zu diesem Thema steht noch aus.
(sb)