Einfach so per Augenschein lässt sich ohnehin nicht ausmachen, wie die Situation auf dem Wohnungsmarkt in einer Stadt zu beurteilen ist. Einen Engpass in dieser Hinsicht vermeint das Pestel-Institut für Amberg ausgemacht zu haben als Ergebnis einer Studie.
Aufregung erzeugt das etwa bei der Stadtbau in Amberg überhaupt nicht. Und bei näherem Hinsehen wird die direkte Verbindung der Bauindustrie zu der Studie ganz unverholen deutlich.
Ein ganz anderes Bild ergibt sich schon mal auf den lokalen Anzeigenseiten der Tageszeitung, hier nehmen die Angebote sichtlich mehr Raum ein als die Wohnungssuchenden. Ganz der realen Lage entsprechend. Der Geschäftsführer der Stadtbau Amberg, Maximilian Hahn, sieht darin „eine optimale Ausgangssituation für die Mieter“. Von den 1600 Mietwohnungen der Stadtbau gelten 600 als Sozialwohnungen, die ja der Mietpreisbindung unterliegen.
Gerade in diesem Segment, also billige kleine Wohnungen, zeigt Weiden eine etwas engere Situation. Da müssen auch mal Wartezeiten in Kauf genommen werden. Einfach neue Häuser aus dem Boden stampfen, worauf die Pestel-Studie abzielt, kann schon aus Kostengründen die Lösung nicht sein. Fraglich ist zudem, ob die Mietpreise im Sozialbereich stabil zu halten sein werden. Der Gesetzgeber verlangt umfangreiche energetische Sanierungen, und die sind nicht billig. Auch gibt der Geschäftsführer der Stadtbau Weiden zu bedenken, dass die Kosten hierfür deutlich höher seien als die damit gewonnene Energieeinsparung.
Das also ist der Pferdefuß, der mit einem gehörigen Tritt die Zahlen in der Kalkulation verschiebt. Und es schimmert dabei doch eines durch: Das böse Wort „Lobbyismus“.