Es haben sich ja in jüngster Vergangenheit Fälle ergeben, in denen etwa in U-Bahnstationen Menschen von völlig entfesselten Jugendlichen schier zu Tode geprügelt worden sind. Der Fall des Dominik Brunner, der einen solchen Vorfall in München nicht überlebt hat, stellt auch jeden vor die Frage, wie verhalte ich mich in einer derartigen Situation?
Antworten darauf zu geben hat jetzt die Volkshochschule in Sulzbach-Rosenberg versucht. In einem Workshop sollte das Bewusstsein geschärft werden für Zivilcourage, um Menschen zu helfen in einer akuten Bedrängung durch andere. Ein offenbar mit Bedacht gewähltes Thema mit einer gewissen Aktualität.
Die gestellte Trainingssituation mag ja ein gewisses Grundverhalten vermitteln, wenn schon auf jemand anderen eingeprügelt wird. Da können solche Übungen eigene Unsicherheiten womöglich sogar überwinden helfen.
Letztlich kommt es immer darauf an, ob jemand sein Herz in die Hand nimmt, um einzugreifen, oder lieber den Schwanz einzieht. Stets eine Abwägung der eigenen Möglichkeiten und Courage ist auch immer eine Frage der Persönlichkeit und des Selbstbewusstseins.
Über eines muss sich jeder zudem im Klaren sein: Wer nur zuguckt und der Gewalt freien Lauf lässt, macht sich womöglich der unterlassenen Hilfeleistung schuldig.