Millionen-Pläne für die historische Glashütte Lamberts in Waldsassen. Erst vergangene Woche wurde die Kunst der handwerklichen Glasproduktion ins UNESCO-Verzeichnis des immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen. Heute nun die nächste gute Nachricht: die Verantwortlichen haben umfangreiche Ausbau-Pläne für das ganze Hüttenareal vorgestellt.
Sanierungs- und Ausbaukonzept
„Glas mit Seele“ – so bezeichnen die Leiter der Glashütte Lamberts in Waldsassen das Glas, das hier von Hand hergestellt wird. Die historische Produktionsstätte ist eine von nur noch zwei weltweit. Nun soll die denkmalgeschützte Halle saniert und ausgebaut werden. Zum einen, um sie für die Zukunft zu erhalten – zum anderen auch, um sie mehr für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Diese Pläne haben Eigentümer Rainer Schmitt und Geschäftsführer Christian Baierl heute vorgestellt.
Ausschnitt aus Kölner Dom-Fenster
Ein besonderes Highlight der Pläne: Ein Ausschnitt des Südquerhausfensters des Kölners Doms – entworfen von Künstler Gerhard Richter – soll hier in der Glashütte eingesetzt werden. Der Fensterausschnitt soll für die Ofenhalle quasi detail-getreu nachgebaut werden. Immerhin besteht das Fenster ja auch aus Buntglas, das hier in Waldsassen hergestellt wurde.
Umfangreiche Pläne für das ganze Hüttenareal
Außerdem werden viele weitere internationale Künstler neue Glasfenster für die Ofenhalle gestalten. Diese Pläne für das Herzstück des Areals, die Ofenhalle, sollen als erstes umgesetzt werden. Vier weitere Bauabschnitte sollen folgen. Das jetzige Eingangsareal soll als sogenannter „Marktplatz“ etwa für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Außerdem sollen unter anderem Übernachtungsmöglichkeiten, ein Café und ein Museumsraum entstehen.
Stadt beteiligt sich an Finanzierung
Große Pläne also – die ein großes Budget erfordern. Etwa 30 Millionen Euro werden alle Baumaßnahmen kosten, so Architekt Peter Brückner. Die ersten Fördermittel dafür sind schon sicher: Rund 3 Millionen Euro kommen von der Stadt Waldsassen und der Städtebauförderung. Um alle Pläne umzusetzen, wird allerdings ist ein langer Atem nötig sein. Brückner geht von rund 10 bis 15 Jahren Bauzeit aus. Alle Beteiligten hoffen nun, noch weitere Fördergelder sammeln zu können – dann könne der Umbau auch schneller gehen.
(az)