Hitzig wird diskutiert, auf dem Donhauser-Hof in Moos. Der Bayerische Umwelt- und Verbraucherschutzminister Thorsten Glauber fühlt sich persönlich angegriffen, durch die Anschuldigungen der Landwirten-Familie. Sie fühlen sich von der Politik schlichtweg im Stich gelassen.
Ganz so hat sich der Minister seinen Besuch auf dem Bauernhof wahrscheinlich nicht vorgestellt. Unter dem Thema der regionalen und nachhaltigen Ernährung war der Bayerische Minister für Umwelt und Verbraucherschutz auf den Hof eingeladen. Dabei geht es aber nicht nur um den Betrieb selbst, es hagelt auch einiges an Kritik. Die aktuelle Agrarpolitik des Freistaates macht der Familie Donhauser, wie vielen Landwirten, das Leben nämlich nicht leicht.
Mittelpunkt des Treffens ist eine Führung, bei der Simon Donhauser dem Minister seinen Betrieb vorstellt. Zusammen mit modernen, nachhaltigen und tierfreundlichen Technologien bekommt Minister Glauber dabei vor allem zu Gesicht, wie sich die Politik auf den Bauernhof auswirkt.
Besonders die Bürokratie ist es, die Simon Donhauser Kopfschmerzen bereitet. Durch die neuen Gesetze und Verordnungen der letzten Jahre findet seine Arbeit heute zu 80% im Büro statt, verrät der Junglandwirt. Je kleiner der Betrieb, desto schwerer sei es, sich bei dem Volumen an stets veränderten Geboten über Wasser zu halten.
Für den Minister sei das Gespräch mit den Landwirten wichtig, um herauszufinden, wo man politisch anpacken kann. Bürokratie würde er gerne abbauen. Vorrangig steht für ihn aber der Fokus auf Regionalität im Programm. Produkte direkt ab dem eigenen Hof zu verkaufen, findet Glauber für Landwirte besonders vorteilhaft.
Einen Hofladen hat die Familie Donhauser bereits eingerichtet. Auch diversifiziert Simon seinen Betrieb jetzt mit der Fischzucht. Wichtig ist der Familie aber auch die öffentliche Meinung gegenüber der Landwirtschaft. Der Vater, Jürgen Donhauser, veranstaltet Vorträge in Schulen, die auch mit dem Minister nachgespielt werden.
Trotzdem: Wertschätzung den Landwirten gegenüber sei verschwunden. Simon Donhausers jüngerer Bruder hat den Betrieb deshalb sogar verlassen. Die Zukunft der Oberpfälzer Landwirte scheint ungewiss. Ob Minister Glauber und die Freien Wähler nach der Wahl daran etwas ändern können, wird sich zeigen.
(sb)