Kleine Raupe – großes Problem. Der Eichenprozessionsspinner hat feine Brennhärchen, die vom Wind verbreitet werden, und damit auch für den Mensch zur Gefahr werden können. Nicht ohne Grund stehen in den Sommermonaten an vielen Orten Schilder, die vor der Raupe warnen. Oft lassen Gemeinden die kleinen Tiere auch von den Bäumen entfernen.
Brennhaare sind gesundheitsschädlich
Die Larven des Eichenprozessionsspinners sind mit winzigen giftigen Brennhaaren bedeckt. Diese Härchen können bei Berührung oder Einatmung zu allergischen Reaktionen führen. Die Gefahr ist für Menschen mit Atemwegsproblemen wie Asthma oder Allergien besonders groß. Die Härchen können auch Hautausschläge, Juckreiz und Rötungen verursachen. In einigen Fällen kann es sogar zu schweren allergischen Reaktionen wie Atemnot, Schwellungen oder anaphylaktischem Schock kommen.
Fachkenntnis zur Entfernung nötig
Deswegen entfernen Fachmitarbeiter des Maschinenrings Neustadt-Weiden die Raupen vorsichtig. Bei der Entfernung tragen die Mitarbeiter Anzug, Handschuhe und eine Atemschutzmaske. Die Handschuhe werden mit einem Klebeband abgedichtet, dass wirklich keine Luft in den Anzug kommt. Die Nester können sich von den Wurzeln der Bäume bis zu der Baumkrone ziehen. Deswegen sind oft Leiter oder Hubsteiger für die Arbeit nötig. Sind die Raupen vom Baum, werden Sie noch einmal mit einem Sprühkleber versehen, damit keine Härchen abfallen und in die Luft gelangen können. Zum Schluss werden sie in einem Plastikbeutel zu einer einer Müllentsorgung gebracht
Klimawandel verstärkt das Problem
Die Gefahr durch den Eichenprozessionsspinner nimmt zu: Vor allem wegen der milden Winter fühlt er sich bei uns immer wohler und verbreitet sich. Das ist nicht nur für uns Menschen ein Problem, sondern auch für die Bäume. Denn die Raupen fressen die Eichen kahl.
Großen Bogen um Eichen machen
Wenn Sie beim Spazierengehen die Raupennester irgendwo entdecken, gilt: Abstand halten und am besten der Gemeindeverwaltung Bescheid geben, rät Florian Wüst vom Maschinenring Neustadt-Weiden. Um ganz sicher zu gehen, lieber einen großen Bogen um Eichen machen. Denn auch wenn sich die Raupen Mitte Juli in unscheinbare Schmetterlinge verwandeln: Die Brennhaare können noch länger an den Bäumen haften bleiben.
(az)