Ein Symbol für den friedlichen Widerstand in Bayern. Dafür steht Hans Schuierer, der mit seiner jahrelangen Auflehnung gegen die atomare Wiederaufbereitungsanlage (WAA) in Wackersdorf gekämpft hat und das erfolgreich. Der SPD-Politiker trotzte vor 30 Jahren dem Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß und ließ sich nicht von einer Dienstaufsichtsbeschwerde einschüchtern.
Jetzt erhielt der Altlandrat von Schwandorf für seinen Kampf gegen die WAA den Sepp-Daxenberger Preis der bayerischen Grünen von Sigi Hagl, Landesvorsitzende der bayerischen Grünen, überreicht. Der 88-Jährige sagte, das Scheitern der WAA sei ein Verdienst vieler. Der Preis steht somit stellvertretend für alle, die vor 30 Jahren für die Bewahrung ihrer Umwelt und demokratische Rechte demonstrierten und das auch heute noch tun. Rückblickend sei der Kampf um die WAA ein Beispiel dafür, wie der Staat nicht mit Bürgern umgehen dürfe und was Bürger in einer Demokratie erreichen können, wenn sie zusammenstehen.
„Einen gesellschaftlichen Widerstand, wie wir ihn in Bayern vor 30 Jahren erlebt haben, erfährt derzeit ein Aufleben: Die lauten Proteste gegen das Polizeiaufgabengesetz und für bürgerliche Freiheitsrechte im vergangenen Jahr und die Fridays-for-Future-Bewegung junger Menschen für das Klima und unsere Lebensgrundlagen zeigen, wie lebendig der Widerstand ist.“ Sigi Hagl.
Mit insgesamt 2000 Euro ist der Sepp-Daxenberger-Preis dotiert. Hans Schuierer möchte das Geld an ein Umweltprojekt spenden. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre vergeben und soll zu einer Politik ermuntern, die den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und die Bewahrung gesellschaftlicher Werte in den Mittelpunkt rückt. Mit dem Preis wird an den früheren bayerischen Grünen-Vorsitzenden erinnert, der 2019 an einer Krebserkrankung gestorben ist. Sepp Daxenberger kämpfte für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlage und Grundwerte. (sh)