Nur noch die Blubberblasen und die Sicherungsboje an der Wasseroberfläche zeigen an wo sich der Taucher gerade befindet. Andreas und sein Team sind sogenannte Forschungstaucher für Muschelschutz der TU München und arbeiten diese Woche wortwörtlich im Eixendorfer Stausee.
Zur Vorgeschichte: Bei den Baumaßnahmen am Eixendorfer Stausee, bei dem der See um ca. fünf Meter abgesenkt wurde, hätte es für die im See lebenden Muscheln lebensgefährlich enden können, weil sie dadurch beispielsweise trocken gelegt werden hätten können. Daher mussten die Muschelbestände bereits 2021 aus dem Eixendorfer Stausee entnommen werden. Das erledigen wieder die Taucher. Zwischengelagert waren die Lebewesen beispielsweise in der Schwarzach und in der Vorsperrung des Stausees.Um zwischenzeitlich schauen zu können ob es den Muscheln im Ersatzzuhause gut geht nutzten die Forschungstaucher Nummernblättchen und sogenannten PIT-Tags. Die erkennen die Forscher mit einem Detektor, wie beim Metallsammeln.
Rund 47.000 Muscheln hatten die Forschungstaucher kurzzeitig umgesiedelt. Alle Muscheln haben es leider nicht geschafft. Doch der Großteil der Muscheln konnte mit dem Boot nun in den Stausee zurückkehren. Die große Teichmuschel, die gemeine Teichmuschel und die Malermuschel. Das sind die Muschelarten, die den Stausee so gesund halten – und da das Ziel des Bauprojekts am Eixendorfer Stausees die Eindämmung der Blaualgenentwicklung ist, sind die Muscheln sozusagen essenziell.
(ls)