„Meine Damen und Herren, Vorsicht! Hier sind Schisser anwesend in diesem Haus.“
Ein Blatt vor den Mund nimmt das OVIGO Theater mit seinem neuen Stück auf keinen Fall. Der Mut dazu war aber sicher nicht schwer zu finden, denn der ist nicht nur ganz zentral für das Stück, er bildet auch dessen Titel. Das Stück „Mut“ greift ein großes Thema auf, über das man sich selten Gedanken macht. Dabei erzählen und spielen die Darsteller nicht nur. Das Stück ist eine multimediale Erfahrung, die auch vom Publikum etwas Mut erfordert.
Behandelt wird das Thema nicht nur mit viel Humor, sondern auch mit sehr ernsten Szenen. Die sind das Ergebnis eines kollaborativen Prozesses, der das ganze Team aus Darstellern in die Stückentwicklung mit einbezogen hat.
Vertreter unterschiedlichster Altersgruppen und Hintergründe haben das Stück mitentwickelt – sich durch Schlagworte gehangelt, einzelne Szenen erschaffen, bis aus dem Flickenteppich ein zusammenhängendes Stück entstanden ist. Dadurch wird das Thema „Mut“ aus ganz verschiedenen Perspektiven gezeigt.
Erfahrungen von Mut und Angst
Eine einzigartige Perspektive stammt von Maksym Vasylkovskyi, denn seine Beziehung zum Thema Mut ist eine ganz besondere. Der 17-Jährige stammt aus der Ukraine, und musste im Zuge des Krieges aus seiner Heimat fliehen. Jetzt steht er zum ersten Mal für das OVIGO Theater auf der Bühne und lässt seine Erfahrungen in das Stück mit einfließen.
Ein eindrucksvolles Projekt, bei dem die Stückentwicklung wohl genau so bedeutend war, wie das fertige Produkt. Das ist das Stück „MUT“ zweifellos. Und die Zuschauer waren auf jeden Fall begeistert.
(sb)