Do, 25.04.2024 , 13:25 Uhr

Grafenwöhr

Mutmaßliche russische Spione hatten Grafenwöhr im Visier

Spionageverdacht auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr. Das Bundeskriminalamt hat zwei mutmaßliche russische Spione festgenommen. Sie sollen auch Anschläge auf zivile Ziele geplant haben.

Zwei deutsch-russische Männer werden verdächtigt, in Grafenwöhr für den russischen Geheimdienst spioniert zu haben. Das hat die Generalbundesanwaltschaft mitgeteilt. Dieter S. und Alexander P. wurden jetzt im Bayreuther Raum von Beamten des Bundeskriminalamts festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, US-Militärstützpunkte ausgekundschaftet zu haben, und Anschläge auf militärisch genutzte, zivile Infrastruktur geplant zu haben.

Der Truppenübungsplatz Grafenwöhr soll eines der Hauptziele der mutmaßlichen Spione gewesen sein. Gerüchte über Spionage sind dort schon länger im Umlauf, vor allem seit ukrainische Soldaten von der US-Army am dortigen Übungsplatz ausgebildet werden. Bisher konnten diese Gerüchte aber nicht bestätigt werden. Die Army äußert sich spärlich zu den Festnahmen. Ein Sprecher betont aber, dass die umliegenden Kommunen des Truppenübungsplatzes nicht in Gefahr gewesen seien. Zusammen mit den deutschen Sicherheitsbehörden habe sie Prozeduren, um die Bevölkerung zu Schützen. Trotzdem ruft sie die Bürger auf, ihre Augen und Ohren offen zu halten und verdächtige Aktivitäten zu melden.

Gemischte Gefühle in Grafenwöhr

Die Sorge bei den Grafenwöhrer Bürgern ist gemischt. Manche sehen die Stadt durch die Präsenz des US-Stützpunktes stärker gefährdet als andere Kommunen. Aber viele machen sich auch nach den Festnahmen keine Sorgen vor Spionen oder Anschlägen. Die Besonderheiten des Leben in einer Garnisonsstadt sind viele gewohnt. Auch der Bürgermeister ist beruhigt, vor allem durch die Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden.

Für einen der mutmaßlichen Spione liegt bereits ein Haftbefehl vor. Der zweite Verdächtigte wurde dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Die Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat nach den Festnahmen den russischen Botschafter einbestellt. Offensichtlich sorgen die Spionageanschuldigungen für große Wellen in der Politik. Kurz nach der Festnahme der beiden Deutsch-Russen wurden weitere mutmaßliche Spione für China festgenommen. Mit den Verdächtigen aus Bayreuth stehen diese aber vermutlich nicht in Verbindung.

(sb)

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