Es ist ein hochaktuelles politisches Thema. Die Bundesregierung sagt zusammen mit europäischen Nachbarstaaten der Schleuserkriminalität den Kampf an. Bundesinnenministerin Nancy Faeser kündigt Gesetzesänderungen, neue Polizeizentralen und eine Taskforce etwa mit Polen und Tschechien an. So soll zumindest die illegale Migration eingedämmt werden. An den Grenzen sind verstärkt Schleierfahnder im Einsatz, die nach Schleusern Ausschau halten. Knapp 1500 Festnahmen waren in Deutschland in diesem Jahr bereits zu verzeichnen.
Ein Schleuser, der auf frischer Tat ertappt worden ist, muss sich seit heute vor dem Landgericht in Weiden verantworten. Staatsanwalt Wolfgang Voit wirft ihm gewerbs- und bandenmäßige Schleusungen in 13 Fällen von dutzenden illegalen Migranten vor. Der 33-jährige ukrainische Bauarbeiter hat die Taten weitgehend gestanden und auch
Angaben zu weiteren Bandenmitgliedern gemacht. Er sei entweder selber am Steuer der Schleuser-Fahrzeuge gesessen oder habe die Schleichwege ausgekundschaftet. Dabei habe er stets in Auftrag gearbeitet und nur etwa 200 bis 300 Euro davon bekommen. Vieviel die Flüchtlinge selbst zahlen mussten, wisse er nicht, das Geld hätten andere in Empfang genommen.
Der Prozess unter Vorsitz von Richter Peter Werner wird morgen fortgesetzt.
(gb)