Zwanzig Minuten Unterbrechung, dann geht es weiter. Der Regen zwingt die Darsteller des Amberger Welttheaters bei der Premiere in die Knie. Doch nur ganz kurz. Nach fünf Jahren Pause ist der Herbst des Winterkönigs zurück in Amberg.
Geboren in Amberg, Kurfürst der Pfalz und für einen Winter König von Böhmen, was ihm den Spottnamen „Winterkönig“ einbrachte – so kann man das bewegte Leben von Friedrich V. zusammenfassen. Als großer Verliere der Schlacht am Weißen Berg kommt er nach Nürnberg und hat das Gefühl, dass es bald mit ihm zu Ende sein könnte. Er beschließt unerkannt, nur mit seinem Kammerdiener Jan noch einmal zurück nach Amberg zu kommen. Noch einmal in guten Erinnerungen schwelgen. Doch vor Ort muss er feststellen, dass sich eine Gruppe Schauspieler ihm angenommen hat und in einem üblen Theaterstück sein Leben in den Schmutz zieht. Immer wieder versucht er, die Sachen richtigzustellen und die wahren Ereignisse zu schildern – doch vergebens.
Mehr als 130 Beteiligte lassen die Geschichte von Friedrich V. lebendig werden. Dieses Mal jedoch nicht wie gewohnt auf dem Mariahilfberg, sondern auf dem LGS-Gelände. Bauarbeiten an der Kirche machten den Umzug nötig. Doch Astrid Vosberg als Regisseurin macht aus der Not eine Tugend und baut das neue Gelände gekonnt in die Inszenierung ein.
Die Zuschauer sitzen dabei übrigens im Trockenen. Alle weiteren Vorstellungstermine gibt’s online unter https://welttheater.amberg.de/termine/
(pg)