und verletzt worden. Kameraden bringen ihn zum Rettungshubschrauber. Im Kriegsgefecht ist ein solcher Einsatz gefährlich und äußerst heikel. Da muss jeder Handgriff sitzen. Und genau das wird derzeit auf dem US-Truppenübungsplatz Hohenfels geübt. Es ist die größte NATO-Übung aller Zeiten dort auf dem Gelände. Allied Spirit 24 steht dabei unter dem Kommando der Deutschen. 6000 Soldaten sind dabei.
Fünf Mal im Jahr wird auf dem Gelände eine solche Übung abgehalten, meist aber unter US-Führung. US-Soldaten sind aber natürlich auch mit dabei, auch im Feldlazarett. Hier kommt der verwundete Soldat gerade an und wird versorgt.
Der Soldat ist nicht wirklich verwundet. Geschossen wird bei solchen Übungen nicht scharf, sondern mit Laser. Doch Sensoren geben die genauen Verletzungen wider, die der Soldat gehabt hätte, wäre es eine echte Kugel gewesen. Entsprechend müssen ihn die Ärzte versorgen. Mit 110 Operationen pro Tag rechnen die Soldaten im Angriffsfall.
Zurückhaltung über NATO-Übung
Vier Operationssäle sind im Feldlazarett. Geübt werden die Operationen an Dummys. Sie geben sogar lebensecht den Blutdruck wieder – sind also hochinnovativ. Die Übung soll so nah wie möglich an die grausame Realität des Krieges herankommen. Auch ein Zelt für die Triage ist aufgebaut. Im Ernstfall muss entschieden werden, welche Soldaten noch operiert werden und für welche es zu spät ist. Grundsätzlich werden hier Soldaten aus allen Nationen behandelt.
Es sind unsichere Zeiten für die NATO – wegen der Bedrohungslage durch Russland. Aber auch wegen der anstehenden US-Wahlen. Präsidentschaftskandidat Donald Trump wollte in seiner ersten Amtszeit die Truppenübungsplätze in Deutschland schließen und drohte kürzlich damit, im Ernstfall nicht zwingend zur Seite zu springen. Über diese Gemengelage will bei der Übung aber keiner sprechen.
In dieser Woche endet die NATO-Übung, die durch einen Todesfall eines Soldaten überschattet wurde. Zu Ernstfällen kann es also auch in Übungen kommen.
(mz)