Lange war das Artilleriebataillon 131 der Herr im Haus der Weidener Major-Radloff-Kaserne. Jetzt wird es in die frei werdende Kaserne in Oberviechtach verlegt. Das heißt aber nicht, dass die Weidener Kaserne dann leer steht: Das dort neu gegründete Panzerartilleriebataillon 375 wird schon jetzt zum Standortältesten, und baut mächtig an Personal und Ausrüstung auf. Neue Haubitzen, Bewaffnung, aber auch neue Mitarbeiter werden dort gebraucht. Eine große Chance für Weidener Reservisten. Genau deshalb hat der Reservistenverband jetzt mit der Führung des neuen Panzerartilleriebataillons zu einem sicherheitspolitischen Seminar eingeladen.
Der stellvertretende Kommandeur des Panzerartilleriebataillons 375, Oberstleutnant Daniel Granich, hält einen Vortrag für geladene Gäste. Darin erklärt er vor allem den Aufbau und den aktuellen Entwicklungsstand des neu gegründeten Bataillons. In den letzten Monaten ist es stark gewachsen, aber viele Vakanzen bleiben. Um diese zu füllen, sind vor allem Reservisten herzlich willkommen, erklärt Oberstleutnant Granich.
Neuer Fokus auf Reservisten
In der Vergangenheit sei es laut Veranstaltungsleiter des Reservistenverbandes Hartmut Schütze für Reservisten in der Weidener Umgebung kaum möglich gewesen, hier vor Ort einen Arbeitsplatz bei der Bundeswehr zu bekommen. Insgesamt sei das Verhältnis der Bundeswehr zu ihren Reservisten „stiefmütterlich“ gewesen. Schütze sieht jetzt ein großes Umdenken bei der Bundeswehr. Durch den Ukrainekrieg sei deutlich geworden, dass es ohne Reservisten nicht mehr geht. Und vor allem hier in Weiden werde jetzt wieder stärker auf Reservisten gesetzt.
Reservisten sind aber nicht die einzigen, die das Panzerartilleriebataillon 375 anwerben will. Ab dem 01. Juli dieses Jahres soll in der Weidener Kaserne wieder die Basisausbildung möglich sein. Damit will das Bataillon sicherstellen, dass die Kaserne weiterhin ein geschätzter Arbeitgeber in Weiden bleibt, erklärt die Bataillonskommandeurin, Oberstleutnant Hekja Marlen Werner. Bei fast allen Positionen im Bataillon gebe es noch Bedarf für neues Personal. Wer in der Weidener Gegend am Dienst bei der Bundeswehr interessiert ist, dem stehen also eine Menge Türen offen.
(sb)