Die Freilassung eines gesund gepflegten Seeadlers im vergangenen Jahr in Regenstauf. Mit solchen Aufgaben verbinden viele Menschen den Landesbund für Vogelschutz – kurz LBV. Und das stimmt ja auch. Doch längst gehören zusätzlich weitere Themenfelder zum Kerngebiet des Verbands. Und daher haben die Delegierten auf einer Versammlung in Amberg dem mehr als 100 Jahre alten Verband einen neuen Namen gegeben: LBV steht künftig für Landesbund für Vogel- und Naturschutz.
Mit 97,8 Prozent Zustimmung ist Norbert Schäffer außerdem für eine dritte Amtszeit als Vorsitzender bestätigt worden. Und er hat einen gewaltigen Aufgabenberg vor sich. Zum Beispiel geht es um die Beobachtung darüber, wie die Politik das erfolgreiche Volksbegehren Artenschutz umsetzt. Erste Erfolge seien bereits sichtbar.
Ein zweites Streitthema in Bayern: Konfliktarten wie Wolf und Fischotter. Sie reißen Nutztiere und geraten daher zumindest verbal, womöglich bald aber auch im wahrsten Sinne des Wortes unter Beschuss. Der LBV setzt sich als Sprachrohr für diese Tiere ein.
LBV ist pro Windkraft
Und dann sind da ja noch die zentralen Themen Energiekrise und Klimawandel, die beide Hand in Hand gehen.
Doch mit der Energiewende ist das nicht immer so einfach. Vor allem Windräder stehen immer wieder in der Kritik – gerade bei Vogelfreunden. Rund 100.000 Vögel sollen durch Windräder jedes Jahr geschreddert werden. Trotzdem spricht sich der LBV für die Windkraft aus. Nicht der Rotmilan und Schwarzstorch seien die Windkraftverhinderer, sondern die 10H-Regel.
Mit den Aufgaben wächst aber auch der Verband: Jedes Jahr würde die Zahl der Mitglieder um bis zu zehn Prozent wachsen. Das Budget hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. Mehr als 20 Millionen Euro stünden jetzt für den Vogel- und Naturschutz zur Verfügung.
(mz)