Die Purzelbaum-Kinder in Mitterteich haben gestern offiziell die Einweihung ihres neuen Kinderhauses gefeiert. Die Planungen für das Kinderhaus begannen bereits 2018 – damals ursprünglich für drei Kindergruppen. Zwei Jahre später wurden die Pläne bereits aufgestockt auf fünf Gruppen – der Bedarf in Mitterteich ist da. „Wir haben zwischen 60 und 70 Geburten im Jahr, unsere Bevölkerung wächst“, bestätigt Bürgermeister Stefan Grillmeier bei der Einweihung. „Deswegen bauen wir auch gleich nochmal an, zwei Gruppen kommen noch dazu.“ Gerade erst eröffnet, soll also bereits weiter gebaut werden. Im Herbst soll es los gehen mit den Anbauarbeiten.
Inklusion als Leitgedanke
Träger der Einrichtung ist die Lebenshilfe Tirschenreuth. Kinder mit und ohne Behinderung werden hier zusammen betreut. Für Landtagspräsidentin Ilse Aigner, die zur Einweihung angereist war, ein wichtiger Schritt für mehr Inklusion.
78 Kinder sind momentan im Haus, etwa 20 Prozent davon haben eine Behinderung oder besonderen Förderbedarf. 17 Mitarbeiterinnen kümmern sich um die Kinder, zusätzlich kommen regelmäßig Fachkräfte ins Haus, zum Beispiel für die Frühförderung oder für Therapien. Dafür sind auch eigene Therapieräume angelegt worden.
Braille-Schrift und bildgestützte Kommunikation
Das Haus soll barrierefrei für alle sein. Und zwar nicht nur für das Kind im Rollstuhl, erklärt Kinderhausleiterin Julia Merz-Neudert. „Wir haben zum Beispiel auch Braille-Schrift an den Türschildern und arbeiten momentan ein Blindenleitsystem aus. Wir haben auch zwei Kinder mit einer Sehbehinderung hier. Außerdem haben wir auch bildgestützte Kommunikation an unseren Schildern angebracht. Damit auch Kinder, die nicht sprechen können, mitteilen können, in welchen Raum sie wollen.“
Kostenrahmen eingehalten
7,6 Millionen Euro hat das Kinderhaus gekostet – 4 Millionen davon hat die Stadt Mitterteich selbst gestemmt, der Rest wurde durch Förderungen abgedeckt. Der Anbau soll nochmal weitere 3,5 Millionen Euro kosten.
(az)