Zu oft blicken wir Menschen nur aufs Negative – und verlieren die guten Dinge aus den Augen. Mit diesem Gedanken eröffnete Oberbürgermeister Jens Meyer seine Neujahrsansprache vor der Weidener Stadtgesellschaft. Gemeinsam mit vielen Repräsentanten des öffentlichen Lebens begrüßte der OB in der Max Reger Halle das neue Jahr – und rief zu Optimismus auf. Trotz der vielen aktuellen Krisen sei 2023 auch ein gutes Jahr für die Stadt gewesen, betonte Meyer.
Zum Beispiel konnten erfolgreich Flüchtlinge integriert werden. „Wir haben ein Pilotprojekt mit dem Jobcenter Weiden-Neustadt und dem Bauhof geschaffen. Dieses Erfolgsprojekt soll in diesem Jahr mit weiteren Arbeitsstellen fortgeführt werden.“, so der Oberbürgermeister. Im Frühjahr soll außerdem die neue Obdachlosenunterkunft in der Schustermooslohe bezugsfertig sein. Sie wird nach der Weidenerin Ursula Barrois benannt, die sich jahrzehntelang für obdachlose Menschen eingesetzt hat und im Februar 2023 verstorben ist.
Barrierefreier Umbau der Altstadt beginnt
Und auch für behinderte Menschen soll 2024 etwas voran gehen: Der barrierefreie Umbau der Altstadt beginnt. Vor zwei Jahren hatten OB Meyer und Bürgermeister Reinhold Wildenauer im Selbstversuch erfahren, wie problematisch das Kopfsteinpflaster für Menschen im Rollstuhl ist. „Jetzt bin ich sehr froh, dass wir vergangenes Jahr alle Beschlüsse für eine barrierefreie Altstadt gefasst haben und im Frühjahr auch mit den ersten beiden Bau-Abschnitten beginnen können.“
Auch in Weiden Krisen spürbar
Doch trotz der guten Entwicklungen: Auch Weiden hatte mit Krisen zu kämpfen. Als besonders besorgniserregend bezeichnete Meyer, dass viele Bürger das Vertrauen in die Politik verlieren. Es sei Aufgabe der Politik, hier entgegenzusteuern. „Man muss den Bürgern erklären, was man vor hat in der Politik und ihre Ängste lindern.“, betonte Meyer gegenüber OTV.
Ein Thema, dass die Stadt schon lange bewegt: Die Entwicklung des ehemaligen Turnerbund-Geländes. Bis hier Wohnungen stehen, wird es wohl noch etwas dauern. Die Baureife des Turnerbundgeländes ist bereits geschaffen. Aktuell werden „vielversprechende“ Gespräche mit Investoren geführt, so Meyer. Etwas anders sieht es noch bei SV-Gelände aus. Hier gibt es noch keinen Bebauungsplan. Meyer hofft, dass dieser in diesem Jahr „unter Dach und Fach“ gebracht werden kann, so dass 2025 die Erschließung beginnen kann.
Gute finanzielle Situation
Auf finanzieller Seite gab es gute Nachrichten: Meyer bedankte sich für die Schlüsselzuweisungen von 24,5 Millionen Euro – diese seien höher als erwartet. Und auch bei der Weidener Wirtschaft lief es 2023 gut. Das Gewerbesteuer-Einnahmeaufkommen sei 2023 so hoch gewesen wie noch nie zuvor. Mit diesen Geldern könne die Stadt in wichtige Projekte investieren. Zum Beispiel wolle Weiden auch in Zukunft Millionen in die Kliniken Nordoberpfalz investieren. Weitere Gelder fließen vor allem in die Schulen und Kitas der Stadt – alleine 50 Millionen in die Sanierung der Pestalozzischule.
(az)