Scharfe Kritik, Buhrufe und genervte Zuhörer. Eine Podiumsdiskussion des Bund Naturschutzes in Neumarkt hat zu sehr viel Verärgerung geführt. Der Grund: vier Politiker aus verschiedenen Parteien sollten ihre Lösungen für zwei große Probleme präsentieren: Die Energiewende und den Flächenfraß. Doch sehr schnell artete das Gespräch in einer Grundsatzdiskussion aus, in der vor allem eine Partei sehr schlecht wegkam. Die CSU. Denn sie habe mit ihrer 10-H-Regelung und ihrer Auflockerung des Anbindegebotes bei Neubaugebieten genau entgegen der Umwelt und Natur gearbeitet.
Eine Kritik, die der CSU-Landtagsabgeordnete Tobias Reiß nicht nachvollziehen konnte. Die CSU sei eine Partei, die sich immer für Natur und Umwelt einsetze, sagte er. Dabei müssten allerdings auch immer die Bedürfnisse der Bevölkerung und auch wirtschaftliche Interessen berücksichtigt werden. Deshalb seinen wirksame und sinnvolle Maßnahmen oftmals schwer zu erarbeiten und zu prüfen, die Planungen bräuchten Zeit. Das würde aber nicht bedeuten, dass die Probleme vergessen werden.
Sofortiges Handeln forderte aber beispielsweise die Grünen-Landtagskandidatin Anna Toman. Sie betonte, dass Bayern beim Thema Energiewende meilenweit hinterher hinke. Außerdem sei der Flächenverbrauch hier so hoch wie sonst nirgends in Deutschland.
Deshalb müssten die Wähler bei der kommenden Wahl genau überlegen, wem sie ihre Stimme geben, sagte Richard Mergner, der Vorsitzende des Bund Naturschutzes in Bayern. Der Bund Naturschutz sei überparteilich, aber dennoch wolle er die Menschen dazu anhalten, genau zu prüfen, welche Partei sich für Natur und Umwelt einsetze. Denn es sei nun endlich an der Zeit, Probleme nicht mehr auf die lange Bank zu schieben, sondern sofort zu lösen. (eg)