Sei es das Getreide für das täglich Brot oder auch Zwiebeln, Karotten und Kartoffeln für die Gemüsesuppe. Ein Großteil unserer Nahrung wächst im oder auf dem Boden. Folglich sind intakte Böden wichtig für gesunde Lebensmittel. Doch falscher Einsatz von Agrarchemie oder auch unangepasste Bodenbearbeitung können Böden und auch das Klima schädigen. Warum – das zeigte heute die Interessengemeinschaft gesunder Boden. Sie lud heute zum 4. großen Bodentag – auch um zu zeigen, wie es besser geht.
Auf einen gesunden Boden legt beispielsweise Bio-Landwirt Josef Hägler aus Deindorf bei Wernberg Wert. Statt auf viel Dünger setzt er auf eine genaue Analyse, um so zu erkennen, was dem Boden fehlt. Die fehlenden Stoffe führt er dem Boden dann gezielt zu. Der Ertrag sei durch sein Vorgehen stabiler erzählt er, denn der Boden hätte ein besseres Wasserhaltevermögen und sei dadurch unabhängiger bei Trockenperioden.
Sein Verhalten und Ergebnis ist sicher ein Musterbeispiel für die Interessengemeinschaft „gesunder Boden“, die sich für humusreiche Böden ohne übermäßigen Chemikalieneinsatz einsetzt. Die Interessengemeinschaft lud nun in die Schwarzachtalhalle in Neunburg vorm Wald zum Bodentag, um Landwirte wie Josef Hägler mit anderen Interessierten zu vernetzen und weitere Impulse zu geben. Für die Interessengemeinschaft sind gesunde Böden die Basis für gesunde Pflanzen, Tiere und Menschen. Die Interessengemeinschaft will sich für gesunde Böden einsetzen und sieht ein Problem im übermäßigen Einsatz von Agrarchemie und in unangepasster Bodenbearbeitung in der Landwirtschaft.
Beim Bodentag, bei dem verschiedene Experten und auch Praktiker referierten, sollte zudem der Zusammenhang zwischen einem gesunden Boden und dem Klima verdeutlicht werden. Ziel des Bodentages ist es, Wissenschaft und Praxis zu verbinden – ganz im Sinne eines gesunden Bodens. Die Interessengemeinschaft gesunder Boden setzt dabei insgesamt auf ein Nachhaltigkeitskonzept. So gibt es bei der Veranstaltung auch regionale und saisonale Speisen – die auf gesunden Böden gewachsen sind.
Zum Nachhaltigkeitskonzept der IG gehört auch, dass für das CO2 der Anfahrt der Teilnehmer Bäume gepflanzt werden. Die Hälfte davon bezahlt und pflanzt die IG selbst, den Rest die Stadt Neunburg vorm Wald. Konkret sollen für die CO2-Bilanz Apfelbäume gepflanzt werden. Und überhaupt könnte jeder für gesunde Böden und dadurch auch für das Klima seinen Beitrag leisten – auch der, der keine Böden bewirtschaftet, betonte Franz Rösl, der Vorsitzende der IG gesunder Boden. Und zwar durch seinen Energieverbrauch und sein Einkaufsverhalten.
(nh)