Es geht um sehr viel für die drei Angeklagten im sogenannten Flutkanalprozess in Weiden. Viele Jahre Gefängnis drohen ihnen wegen Totschlags durch Unterlassen.
Dementsprechend hart kämpfen ihre sechs Verteidiger vor Gericht. Sie sammeln eifrig Punkte für ein mögliches Revisionsverfahren, denn die Zeichen stehen für ihre Mandanten im laufenden Prozess eher schlecht. Ein Ansatzpunkt: Möglichst viele Beweisanträge. Das prägte auch den heutigen neunten Prozesstag.
So will Rechtsanwalt Dr. Burkhard Schulze als Verteidiger der 22-jährigen Angeklagten neue Sachverständige hinzuziehen. Dabei geht es vor allem um die Auswertung des Handys der Frau. Dr. Schulze will beweisen, dass die beiden Handyvideos von der Todesnacht nur als Lichtquelle dienen sollten. Vor allem aber will Dr. Schulze den Schrittzähler des Handys auswerten lassen, um aufzuzeigen, dass tatsächlich nach Moriz gesucht wurde, nach dem der in der Septembernacht 2020 in den Weidener Flutkanal gestürzt war.
Bisher hat die Große Strafkammer noch nicht über die Beweisanträge entschieden. Davon hängt dann der Zeitplan für den weiteren Prozessverlauf ab. Die Verhandlung geht am Montag weiter.
(gb)