Das Oberpfälzer Freilandmuseum in Neusath-Perschen spiegelt das Leben der Bauern vor rund 150 Jahren wieder. Dazu gehört auch der Kohlenmeiler. Das Freilandmuseum betreibt im Umkreis von 200 Kilometern den einzigen aktiven Kohlenmeiler. Er besteht aus eng gestapeltem Holz und ist mit einer dicken Erdeschicht ummantelt. Die ist bereits weg, denn die Kohle ist soweit fertig. Mit dem Nachbau eines Kohlemeilers soll ein früher sehr wichtiger Handwerkszweig zur Holzkohleherstellung wieder erlebbar werden.
Heutzutage ist dieses Unterfangen zur Seltenheit geworden. Dadurch dass die Holzkohle eigentlich fast nur noch zum Grillen gebraucht wird, braucht man diese aufwendige Technik nicht mehr. Das Oberpfälzer Freilandmuseum führt diese Tradition symbolisch fort.
Am 28. April wurde der Kohlenmeiler angezündet. Drei Wochen hat er geglüht. Während dieser Zeitspanne wurde er Tag und Nacht überwacht, denn durch die Hitze schrumpft der Kohlenmeiler ständig und es können Löcher entstehen, die sofort wieder verschlossen werden müssen, um keine Luft hinein zu lassen und keine große Flamme zu entfachen. Nach der Glimmphase folgte die Auskühlphase in der die Glut im Kohlenmeiler Zeit hatte abzukühlen. Jetzt da der Kohlenmeiler nun vollkommen ausgekühlt ist, wurde die Erde über der Kohle heute entfernt und die Holzkohle kann geerntet werden.
Die Holzkohle wird nun abgefüllt und jeder kann sich jetzt im Freilandmuseum die fertige Kohlenmeiler Holzkohle als Grillkohle kaufen und mit traditionell selbst hergestellter Buchenholzkohle die Grillsaison genießen. (sth)