Mit Gas gegen Holzwurm und Hausbock. Im Oberpfälzer Freilandmuseum in Neusath-Perschen wird derzeit ein ganzer Dorfkomplex in Folie gepackt und begast.
Bis 10. Oktober wird das Waldlerdorf im Oberpfälzer Freilandmuseum im Landkreis Schwandorf begast. Der Grund: holzzerstörende Insekten. Da die Gebäude im Waldlerdorf komplett aus Holz bestehen, wurde hier mit der Begasung durch die Firma Römer Biotec begonnen. Dabei werden zuerst die Häuser komplett in Folie gepackt. Danach wird das giftige Gas eingeleitet. Die Einwirkzeit liegt bei rund zwei Tagen.
Dadurch, dass die Hölzer alt und teilweise beschichtet sind, sei die Begasung laut Marcus Römer, der die Begasung durchführt, die beste Option. Mit Messungen werden die Konzentrationen des Gases im Innenraum und auch in der unmittelbaren Umgebung überwacht.
In den nächsten Jahren werden dann die anderen Dörfer vom Holzwurm und dem Hausbock befreit. Mithilfe der Begasung wird der Anteil der holzzerstörenden Insekten auf Null zurückgesetzt. Somit wird es in den nächsten Jahrzehnten nicht mehr zu Befall kommen, falls keine kontaminierten Gegenstände in die Gebäude gelangen und sich somit die Schädlinge wieder ausbreiten können.
Die Maßnahme wird von der Landesstelle für nichtstaatliche Museen in Bayern gefördert. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf einen hohen fünfstelligen Bereich. Besucher werden unbedingt gebeten, den angegebenen Rundweg zu gehen und die gesperrten Bereiche des Waldlerdorfes nicht zu betreten, da das Gas für den Menschen lebensgefährlich sei.
(sh)