Lange Zeit sah es am vergangenen Freitag so aus, als würde das Spiel zwischen den Blue Devils Weiden und den Memmingen Indians genau so laufen, wie es zu erwarten war. Die Indians als Tabellenführer haushoher Favorit und dieser Rolle wurden sie gegen anfangs harmlose Blue Devils auch gerecht. Nach 23 Minuten führten die Gäste verdient und komfortabel mit 3:0.
Der Wendepunkt in diesem Spiel waren dann zwei Überzahlsituationen für die Blue Devils Weiden. Innerhalb kürzester Zeit spielte der EVW zwei Mal fünf gegen drei und konnte somit auf 1:3 verkürzen. Das Tor von Martin Heinisch änderte hier das ganze Spiel. Nach eben diesem Treffer spielten die Weidener plötzlich wie ausgewechselt und die Memminger, die den Auswärtssieg gedanklich wahrscheinlich schon im Sack hatten, taten sich jetzt wahnsinnig schwer den Schalter wieder umzulegen. Mit einem Doppelschlag in der 38. und der 39. durch erneut Heinisch und Kirchberger, stellten die Hausherren wieder auf Remis. In der 45. Minute drehte Weiden dann endgültig das Spiel, Schusser bringt die Blue Devils erstmals an diesem Abend in Front.
Im Schlussabschnitt war das hier ein echter Eishockeykrimi, tatsächlich ein Spiel mit hohem Unterhaltungswert. Und mit einem dramatischen Finish. Zuerst rettete Herm die Indians mit seinem Treffer in der 57. Minute noch in die Overtime. Dort war es dann aber wieder ein glänzend aufgelegter Martin Heinisch, der den EVW zum 5:4 Overtimesieg gegen Klassenprimus Memmingen schoss.
Den Schwung wollte man dann natürlich auch mit ins Oberpfalzderby am Sonntag nehmen. Aber gegen die Eisbären Regensburg waren die Blue Devils Weiden ein mal mehr chancenlos. 47:21 Schüsse auf’s Tor, Endergebnis 7:1 Regensburg. Diese Zahlen sprechen Bände. Durch den zeitgleichen Sieg der Selber Wölfe gegen die Lindau Islanders, liegen die Weidener jetzt wieder fünf Punkte hinter einem Playoffplatz. Bei noch vier ausstehenden Partien, dürften die Playoffchancen des EVW jetzt wirklich nur noch theoretische Natur sein.
(ac)