Di, 24.09.2024 , 15:14 Uhr

Schwarzenfeld

Oberpfälzer Seenland startet in die Karpfensaison

Die Karpfensaison im Oberpfälzer Seenland ist eröffnet. Die Mitglieder dessen Zweckverbandes haben sich jetzt in Schwarzenfeld zu einem großen Fischessen getroffen, um das zu feiern. Dabei blieb auch der Fischotter nicht vom Tisch.

Mit dem ersten Karpfen auf dem Teller im Gasthof Holzwurm in Schwarzenfeld startete am vergangenen Sonntag offiziell die Karpfensaison 2024 im Oberpfälzer Seenland. Der Auftakt wurde natürlich mit einem ordentlichen Fischessen, traditioneller Musik und geladenen Gästen gefeiert – darunter auch der Vorsitzende des Zweckverbandes Oberpfälzer Seenland, Landrat Thomas Ebeling.

Für ihn ist es wichtig, die Karpfentradition in seinem Landkreis zu erhalten und zu fördern. Zusammen mit Tirschenreuth ist der Landkreis Schwandorf der Vorreiter in der Anzahl an Karpfenteichen. Seit etwa 1200 Jahren wird der Karpfen in der Region bereits produziert. Über diese lange Zeit haben die Teiche und Zuchtbetriebe das Landschaftsbild der Oberpfalz nachhaltig geprägt, und vor allem im Landkreis Schwandorf zum Entstehen des Oberpfälzer Seenlandes gesorgt. Deshalb mache Ebeling mit der Karpfentradition natürlich auch gerne Werbung.

Große Arbeit und größere Fressfeinde

Rund zweieinhalb Jahre dauert es, bis ein Karpfen bereit für den Verzehr ist. Die Wachstumsphasen liegen hauptsächlich in den Sommermonaten. Nach drei Sommern wird der Karpfen in der klassischen Karpfenzeit im Herbst serviert – eine Tradition, die Gäste wie Gastgeber gleichermaßen schätzen. Mit Beginn der Saison findet man das beliebte Fischgericht nun wieder auf den Speisekarten vieler Gasthäuser der Region.

Trotz der guten Ernte dieses Jahres sei die Stimmung unter den Teichwirten gedämpft, berichtet der Präsident des Oberpfälzer Fischereiverbandes, Hans Holler. Der Fischotter stelle nach wie vor ein erhebliches Problem für die Teichwirtschaft dar. Auch wenn seit August eine Entnahme des Otters in Ausnahmefällen erlaubt ist, sehen viele Teichwirte darin keine ausreichende Lösung. Holler plädiert darauf, endlich eine Lösung zu finden, die Teichwirte sowie Naturschützer gleichermaßen zufriedenstellt.

Trotz der Schwierigkeiten lassen sich die Karpfenzüchter und die Wirtshäuser die Freude an ihrer traditionellen Karpfensaison nicht nehmen. Ob im Ganzen frittiert, als Filet mit Kartoffelsalat, oder auch blau – in der Oberpfalz gehört der Karpfen für eine kurze Zeit jetzt wieder zum Tagesgeschäft.

(sb)

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