BHs, wo immer man hinschaut. In den verschiedensten Farben, Größen und Formen – und sogar in Bio. Mühlmeier Bodyshaping in Bärnau im Landkreis Tirschenreuth stellt hochklassige Schalen für BHs her – beispielsweise für Braut- oder Bademode. Es ist eines der 176 Unternehmen aus dem Sendegebiet, das vor Kriegsbeginn eine Geschäftsbeziehung mit der Ukraine hatte.
Mit Ausbruch des Krieges fürchteten viele einen Niedergang des Ukraine-Geschäfts. Für Mühlmeier Bodyshaping war das aber nicht so, im Gegenteil. Der Grund: Ukrainische Firmen kaufen BH-Schalen nun weniger in Russland, sondern verstärkt im Westen ein – beispielsweise bei Mühlmeier. Das Geschäft wächst, die persönlichen Kundenkontakte leiden aber – ebenso stellt die Logistik eine Herausforderung dar.
Das Beispiel Mühlmeier zeigt: Die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Oberpfälzer Wirtschaft sind unterschiedlich – wie auch Dominique Mommers bestätigt, die Abteilungsleiterin International der IHK Regensburg. Generell gelte: Die hohen Energiekosten durch den Krieg belaste die Wirtschaft. Und wer mit Russland Geschäfte gemacht hat, der hat ebenfalls das Nachsehen.
Anders sieht es bei der Ukraine aus. Zwar gäbe es keine Zahlen, wie viele Oberpfälzer-Unternehmen die Ukraine verlassen haben. Aber für die, die geblieben sind, normalisiert sich die Lage aktuell etwas.
Mehr noch: Viele Firmen wollen in der Ukraine ein neues Geschäftsfeld erschließen. Das betrifft zum Beispiel den Bausektor oder die Gesundheitsinfrastruktur, sagt Dominique Mommers. Die Gewerbeflächen- und Mietpreise seien derzeit sehr niedrig, die geographische Lage günstig und dazu kommen EU-Hilfen, die für den Wiederaufbau in Aussicht stehen.
Zwei Jahre nach Kriegsbeginn nimmt zumindest aus Sicht der Oberpfälzer Wirtschaft die Hoffnung bezüglich der Ukraine wieder zu.
(mz)