Heute jährt sich die Reaktorkatastrophe von Fukushima zum zehnten Mal. Am 11. März 2011 führten die Folgen eines Tsunamis zur Überhitzung der Brennelemente und schließlich zur Kernschmelze in drei Reaktoren und mehreren Explosionen. Der radioaktive Supergau.
Die schwarz-gelbe Bundesregierung hat daraufhin den Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen. Bis 31. Dezember 2022 sollen alle deutschen Kernkraftwerke abgeschaltet werden. Doch auch zehn Jahre nach dem Ausstiegsbeschluss ist die Atomkraftnutzung in Deutschland weiter in der Debatte. Der Sprecherin der Bürgerinitiative gegen Atomare Anlagen Weiden-Neustadt, Hilde Lindner-Hausner, geht der Ausstiegsbeschluss nicht weit genug. Sie möchte auch die Uranfabriken und die gesamte Atomforschung eingeschlossen wissen.
Der Weidener CSU-Bundestagsabgeordnete Albert Rupprecht dagegen meint, natürlich müsse Deutschland forschungsoffen sein und vertretbare Methoden wie etwa die Kernfusion weiterhin untersuchen.
Ihm selbst ging der Austiegsbeschluss vor zehn Jahren viel zu schnell. Und auch heute sieht er Nachteile, da alternative Energien zu teuer und zu wenig akzeptiert seien. Er trage aber den Beschluss mit.
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Uli Grötsch empfindet den Ausstiegsbeschluss als das einzig Richtige. Die Zukunft müsse den regenerativen Energiequellen gehören. Er verurteilt es auch, dass die Atomindustrie nun Milliarden-Entschädigungen für entgangene Gewinne bekommt. (gb)