Der Corona-Ausbruch in einem Tönnies Fleischbetrieb in Nordrhein Westfalen sorgt bundesweit für Schlagzeilen und Diskussionen. Mehr als 1.300 Mitarbeiter sind inzwischen positiv auf COVID-19 getestet worden. Schonungslos wurde so durch Corona die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf die teilweise gravierenden Missstände in der Fleischindustrie gelenkt. Ein Thema, das auch in der Oberpfalz für Aufmerksamkeit sorgt.
Die Wolf Wurstspezialitäten GmbH mit Hauptsitz in Schwandorf ist einer der größten und erfolgreichsten Fleischbetriebe im Freistaat Bayern. Auch hier verfolgt man die Entwicklungen bei Tönnies genau. Ein ähnlicher Corona-Ausbruch wie im Tönnies-Betrieb, sei bei Wolf nicht zu erwarten.
Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie hat Wolf seine ohnehin bereits sehr strengen Hygienemaßnahmen nochmals verschärft: So sorgen u.a. eine konsequente Abstandsregelung, Trennung der Schichten sowie das Rotationsprinzip in der Belegschaft für zusätzlichen Schutz der Mitarbeiter.
(Pressemitteilung vom 22.06.2020)
Auch in kleinen regionalen Betrieben hat man die Meldungen aus Nordrhein Westfalen mit Bedauern aufgenommen. So auch in der Metzgerei Hottner in Amberg. Skandale wie dieser würden ein schlechtes Licht auf die gesamte Branche werfen. Wobei es wichtig sei, hier zu trennen zwischen Industrie und Handwerk, so Herbert Hottner. Das seien zwei völlig unterschiedliche Zweige. Für Betriebe wie den seinen könne der aktuelle Skandal auch eine Chance sein: Regionale Betriebe, die Fleisch von regionalen Bauern verarbeiten. Dafür müsse aber auch ein Umdenken beim Konsumenten erfolgen. Qualität habe eben ihren Preis, das gelte auch beim Fleisch.
(ac)