Fr., 15.02.2019 , 13:11 Uhr

Oberpfalz: Bankeinbruch-Serie aufgeklärt

Die Raiffeisenbank in Immenreuth im Landkreis Tirschenreuth war an Weihnachten das erste Ziel der Geldautomaten-Knacker. Mit massiver Gewalt und mittels großen Werkzeugs haben die Täter einen Geldautomaten geöffnet und einen fünfstelligen Geldbetrag erbeutet. Der zweite Fall ereignete sich etwa einen Monat später: in Trabitz im Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Auch hier wurde eingebrochen, ein Tresor gewaltsam geöffnet und ein fünfstelliger Geldbetrag entwendet. Dabei blieb es jedoch nicht: Es sollten noch drei weitere Einbrüche in Geldinstitute in Oberfranken (Nagel, Gattendorf, Oberkotzau) folgen, bis die Polizei am vergangenen Sonntag, 10. Februar, drei Tatverdächtige festnehmen konnte.

„Als die Männer am Sonntag die Bank in Oberkotzau verließen und mit ihrem Fahrzeug in Richtung Norden starteten, wurden sie von Spezialeinsatzkräften in Döhlau gestoppt und widerstandslos festgenommen“, so Thomas Schöniger, Polizeivizepräsident des Polizeipräsidiums Oberpfalz.

Kriminalbeamte aus Weiden wurden auf eine Lagemeldung der schleswigholsteinischen Kollegen aufmerksam, die die vorliegende Arbeitsweise der Täter bundesweit steuerten. Die Ermittler aus Weiden setzten sich daraufhin mit den norddeutschen Kollegen in Verbindung. „Der Rest war eine beispielhafte Zusammenarbeit von Polizei und Staatsanwaltschaft, bis schließlich am 10. Februar bei den mutmaßlichen Automatenknackern die Handschellen klickten“, ergänzt Thomas Schöniger.

Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um drei kosovarische Staatsangehörige. Zwischen den Männern im Alter von 25, 27 und 39 Jahren besteht ein verwandtschaftliches Verhältnis, alle Drei sind in Niedersachsen gemeldet. „Warum sich das Trio die Oberpfalz und Oberfranken als Ort ihrer Einbrüche ausgesucht hat, ist noch unklar. Dazu äußern sich die Tatverdächtigen im Moment noch nicht“, fügt Thomas Gallei, Erster Polizeihauptkommissar Kripo Weiden, hinzu.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist festzustellen, dass einzelne Tatverdächtige auch im Ausland bereits ähnliche Taten verübt haben. Dazu zählen Einbrüche in der Schweiz und in Finnland.

Der Gesamtbeuteschaden liegt nach derzeitigem Stand bei mehr als 380.000 Euro. Der entstandene Sachschaden ist ebenfalls erheblich und beträgt mehr als 135.000 Euro. „Bei den im Zuge der Vermögensabschöpfung sichergestellten Gegenständen handelt es sich um drei Pkws, darunter ein hochpreisiger Sportwagen sowie ein Motorrad, ein Quad und ein fünfstelliger Bargeldbetrag“, erzählt Thomas Schöniger.

Die Männer wurden nach ihrer Festnahme auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Weiden dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Gegen alle drei Beschuldigten wurden Haftbefehle erlassen – wegen des dringenden Tatverdachts des schweren Bandendiebstahls in fünf Fällen. Die Kosovaren wurden getrennt voneinander in verschiedene Justizvollzugsanstalten eingeliefert. (jg)

 

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