Mi, 24.06.2020 , 09:19 Uhr

Oberpfalz: DB informiert über geplante Bahnstromleitung

Bürgerbeteiligung in Zeiten von Corona. Da eine große Präsenzveranstaltung und Diskussion derzeit nicht möglich ist, hat die Deutsche Bahn gestern Abend zu einem Online-Infotermin, inklusive der Möglichkeit Fragen zu stellen, eingeladen. Thema: Die Elektrifizierung und die damit einhergehende Bahnstromleitung die für die nördliche Oberpfalz geplant wird.

Achim Saßmannshausen, Leiter Bahnstromleitungen bei DB-Energie, erklärte, dass eine Elektrifizierung der Bahnstrecken in der nördlichen Oberpfalz zwingend auch eine Bahnstromleitung benötige. Eine solche gebe es im Moment in der nördlichen Oberpfalz noch nicht. Ein erster Entwurf für eben diese Bahnstromleitung stehe jetzt. Dabei handelt es sich um einen 200 Meter breiten Korridor von Ottensoos über Amberg bis Irrenlohe. Bei diesem Korridor handele es sich aber lediglich um eine erste Planung. Zum einen könne man zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, wo am Ende tatsächlich ein Strommast steht, wo am Ende tatsächlich eine Oberleitung verläuft und welche Grundstücke betroffen sein werden. Zum anderen werde der tatsächliche Korridor nicht mehr 200 Meter breit sein, sondern lediglich 30-40 Meter. Erstellt habe man den geplanten Verlauf der Bahnstromleitung nach drei Kriterien: Bündelung (mit Autobahnen, bestehenden Stromleitungen), Abstand zu Wohngebieten und Abstand zu Schutzgebieten.

Das Projekt Bahnstromleitung für die Oberpfalz stehe laut Saßmannshausen aber noch ganz am Anfang. Bis Anfang 2021 plane man jetzt mit dem Raumordnungsverfahren fortzufahren. Anschließend kämen weitere Planungen (12-18 Monate), bevor man dann in das Planfeststellungsverfahren gehen könne. Für das Planfeststellungsverfahren sind stand jetzt nochmal 12-24 Monate vorgesehen. Mit Baumaßnahmen, so Saßmannshausen, könne man frühestens in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts rechnen.

Das jetzt anstehende Raumordnungsverfahren sei ein ganz wichtiger Schritt auf dem Weg zum finalen Korridor. Jetzt wolle man die Bürger mit ins Boot holen. Saßmannshausen erklärte, dass schließlich sie es seien, die die Natur, die Landschaft und die Gegebenheiten besser kennen, als es die Experten der Deutschen Bahn jemals könnten. Deshalb wolle man jetzt in den kommenden Monaten in enger Zusammenarbeit mit der Bevölkerung den am Ende optimalen Korridor entwickeln. Genau dafür gebe es Veranstaltungen wie eben diesen Online-Infotermin. Damit jeder seine Bedenken und Fragen äußern könne. Damit man zu einem Ergebnis komme mit dem alle leben können.

Den Stream zur gestrigen Veranstaltung, sowie weitere Informationen rund um das Projekt finden sie hier.

(ac)

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