Das Eis am Liebensteinspeicher im Landkreis Tirschenreuth ist trügerisch. Ganz explizit wird davor gewarnt, die Eisflächen des Sees zu betreten, weil Lebensgefahr besteht.
Thomas Stangl, der Betriebsbeauftragter des Liebensteinspeichers ist, erklärt auch, warum dem so ist. Zuerst galt der Speicher als Auffangbecken für das aufgelaufene Hochwasser vor eineinhalb Wochen. Dann kam zwar die Kälte, doch der Wasserspiegel des Liebensteinspeichers werde wieder abgesenkt. Das heißt, auf dem Eis entstehen Spannungsrisse und die Tragfähigkeit ist nicht mehr gegeben. Gefährlich sei aber vor allen Dingen, dass sich unter dem Eis wegen des abgesenkten Wasserspiegels Hohlräume bildeten, so Stangl. Breche hier ein Schlittschuhläufer ein, dann könne dieser sich kaum mehr selbst befreien.
Dasselbe gelte auch für den Eixendorfer Stausee im Landkreis Schwandorf. Hier sei die Situation quasi eins zu eins zu übertragen, weil auch dort das Wasser derzeit wieder abgesenkt werde.
In den kommenden Tagen steigen die Temperaturen wieder an. Dann wird es auch wieder gefährlich, die Weiher zu betreten, auf denen das Schlittschuhlaufen am Wochenende möglich war. Davor hatte heute die Wasserwacht Bayern in einer Pressemitteilung gewarnt:
Eisflächen nicht betreten! Im Notfall Notruf 112 wählen!
Die Wasserwacht-Bayern rät dringend folgende Regeln für den Ernstfall zu beachten:
- Laut um Hilfe rufen.
- In jedem Fall vermeiden, dass man unter das Eis gerät.
- So wenig wie möglich bewegen, um möglichst wenig Körpertemperatur zu verlieren.
- Sofort Hilfe holen über den Notruf 112.
- Die eingebrochene Person beruhigen.
- Nur mit Hilfe von Hilfsmitteln wie Rettungsring, Leitern (teilweise an Seen am Uferbereich vorhanden), Ästen, Abschleppseil oder ähnliche Gegenstände, die zur Verfügung stehen, die eingebrochene Person absichern.
- Nur ans eisige Wasser gehen, wenn sie selbst über eine dritte Person mit einem Seil gesichert sind.
- Den Verunfallten an Land bringen, in der stabilen Seitenlage lagern und vor Kälte schützen, bis der herbeigerufene Rettungsdienst eintrifft.
PM Wasserwacht Bayern
(tb)