Die Bayernwerk AG befindet sich im „Krisen-Regelbetrieb“. So nennt es der Vorstandsvorsitzende Reimund Gotzel, der in den vergangenen Wochen und Monaten die Rolle des Krisenmanagers des Unternehmens übernommen hat.
Frühzeitig hat sich die Bayernwerk AG mit dem Corona-Virus beschäftigt. Richtete direkt in den Faschingsferien eine zentrale Krisenorganisation ein, entwickelte Homeoffice-Pläne und realisierte viele weitere Maßnahmen, um das Infektionsrisiko bei den rund 3.000 Mitarbeitern so gering wie möglich zu halten.
Die „Hüter der kritischen Infrastruktur“, so Gotzel, versorgen rund 7 Millionen Menschen in Bayern mit Strom und Gas. Damit der Fluss der Energie aufrechterhalten bleibt, wurde besonders auf die Achillessehne des Unternehmens geachtet: die Netzleitstellen. Neben den zwei Netzleitstellen in Dachau und Neunburg vorm Wald, wurde auch ein dritter Standort in Schwandorf aktiviert, um auch in diesen Bereichen für mehr Schutz und Sicherheit zu sorgen.
Doch auch das ist aus Sicht des Krisenmanagements noch nicht genug. Es wird vorsorglich – und in weniger als drei Tagen – ein Quarantänebereich eingerichtet. Ein firmeneigenes Ferienheim im Landkreis Neustadt an der Waldnaab – der genaue Standort wird auf Wunsch der Bayernwerk AG vertraulich behandelt – wird für den Ernstfall vorbereitet. Hier würden dann die Mitarbeiter der Netzleitstellen leben – ohne physischen Kontakt zur Außenwelt. Eine Maßnahme bei der Vorstandsvorsitzender Reimund Gotzel auf die Freiwilligkeit seiner Mitarbeiter gezählt hat.
„Ich bin stolz auf unsere Mitarbeiter. Es haben sich weitaus mehr Freiwillige gemeldet, als wir gebraucht hätten.“
Reimund Gotzel, Vorstandsvorsitzender Bayernwerk AG
Noch gibt es nicht den Bedarf einer Inbetriebnahme des Quarantänebereichs. Dennoch lastet auf dem Netzbetreiber großer Druck. Druck, den der Vorstandsvorsitzende als Leidenschaft bezeichnet. Denn die Energieversorgung sei ihre Passion, der sie schon immer nachgehen. Auch in Krisenzeiten.
(bg)